Stadtwiki für Freiburg

ID: 211
Erstellt von Moderation digital.freiburg am 19.10.2018 um 10:28 Uhr
Gesellschaft, Ethik, Sicherheit & Vertrauen Lebenswelten, Gesundheit, Familie

Nachbarschafts-Netzwerke / Quartiersarbeit mit digitalen Plattformen

[Idee aus dem Smart City Hackathon]

Mein Vorschlag wäre...

Besonderheiten der Stadt sichtbar machen.

Kommentare (2)

Myon

ID: 135 22.11.2018 12:53

Lieber Clemens, ich finde, dass der Vorschlag genau zur rechten Zeit kommt, nämlich jetzt auf digital.freiburg, wo wir uns um eine eigene digitale Agenda bemühen.

Man sollte heut schon die Frage stellen, ob es neben privatwirtschaftlich agierenden Plattformen auch einen lokal beheimateten digitalen Treffpunkt geben sollte, der ohne Gewinnerzielungsabsicht läuft und sich z.B. über eine Abgabe auf dem Müllgebührenbescheid refinanziert.

Dass der "gefühlt halbe Stühlinger bereits auf nebenan.de" ist und die Teilnehmerzahlen zunehmen, sehe ich als Beleg dafür, dass es in Freiburger Stadtteilen einen steigenden Bedarf für Begegnungsgelegenheiten in einen virtuellen Quartiers-Raum gibt. Ob sie wohl auch bereit wären, dafür 5€ pro Jahr an die Stadt zu bezahlen, dass sie dabei tatsächlich "vertrauensvoll unter sich" bleiben können?

Wir wissen es nicht. Diese Nutzer*innen haben sich für den Besuch der Plattform nebenan.de entschieden, weil es für sie sehr nützlich ist und weil zum Zeitpunkt der Entscheidung kein besserer Ort in Sicht war.

Wenn ich dich richtig verstanden habe,plädierst Du dafür, dass es keinen besseren Ort mehr braucht, weil nebenan.de schon gut schon genug ist für Freiburg. Aber ist das wirklich so?

Dank der tollen neuen Datenschutzrichtlinie (ich meine das nicht ironisch) kann sich jetzt jedermensch leicht ein Bild davon machen, was ein webservice mit deinen Daten tut. Vermeintlich kostenlose Dienste mit Gewinnerzielungsabsicht müssen sich jetzt ehrlich machen, wer von dem profitiert, was Nutzer eingibt.

https://nebenan.de/privacy
Beim Überfliegen des Textes ist auch ohne Verständnis von juristen-schnörkel leicht zu sehen, dass die Liste der eingebundenen US-Datendienste lang ist, Bei näherem Blick finde ich vor allem die Feststellung der Identität und des Wohnorts heikel (habt ihr auch alle eure Ausweiskopie schön geschwärzt vor der Übermittlung?). Dass diese freiwillige Abgabe von sensiblen Daten jeden weiteren Tastendruck für Werbenetze besonders wertvoll macht, ist klar.

Bei einer kommunal aufgestellten Kiez-Plattform wäre der Abgleich der Identität von digitalen und realen Nachbarn ganz ohne Übermittlung an God Mammon und die Welt zu haben. Ich halte das wegen dem Gebot der Datensparsamkeit für eine Verbesserung und glaube, dass die Freiburger mündig genug sind, zu etwas besserem zu wechseln, wenn sich diese Alternative bietet.

Wer sich mit nebenan.de kritisch auseinandersetzen will, sucht einfach nach "GoodHope GmbH" . Mir hat diese Fundstelle ganz gut gefallen, weil sie das Geschäftsmodell der neuen digitalen Sozial-Unternehmer schön beschreibt:
https://www.politnetz-darmstadt.de/node/12288
Nebenan.de ist demzufolge auch nur ein Trend, der aus den USA zu uns herüber schwappte.

Die Idee, die Stadt Freiburg könne als Vertragspartner der GoodHope GmbH "besondere Serviceleistungen für Kommunen" einkaufen, bezieht sich wohl auf den Artikel
https://www.egovernment-computing.de/-a-732891/
Dort geht es aber eher darum, dass die Stadt ihre Bürgerschaft auf und mit Hilfe von nebenan.de besser informiert und städtische Angebote dort einstellt. Das wäre aus meiner Sicht nichts anderes als eine gigantische Werbemaßnahme dafür, dass auch die fehlende Hälfte vom Stühlinger den Angebot bei tritt.

Ich finde, neben diesem einzigen großen privaten Anbieter ist noch reichlich Platz und keineswegs die Zeit vorbei für eine lokale Agenda, weshalb ich diesen Vorschlag sehr unterstütze.

Clemens

ID: 125 22.11.2018 08:39

Dafür gibt es inzwischen bessere private Angebote. Der Vorschlag kommt zu spät!!! Auf nebenan.de ist gefühlt mehr als der halbe Stühlinger vertreten. Aber auch die Teilnehmer aus dem Freiburger Westen nehmen ständig zu. Das Unternehmen soll jedoch für Kommunen besondere Serviceleistungen anbieten. Evtl. einfach mal nachfragen.