Radverkehrsinfrastruktur in Freiburg unbedingt besser ausbauen

ID: 496
Erstellt von T.S. am 18.01.2019 um 13:18 Uhr
Verkehr

An die Verantwortlichen für die Radverkehrsinfrastruktur in Freiburg:
Trotz aller Bemühungen ist die Radverkehrsinfrastruktur in Freiburg unzureichend!
Es ist meiner Meinung nach zwingend notwendig hier deutlich mehr zu investieren, nicht nur in den Ausbau selbst sondern auch schon in die richtige Planung. Es müssen in Freiburg deutlich mehr Autofahrer vom Auto auf das Transportmittel Fahrrad wechseln.
Freiburg wächst massiv (allein im Stadtteil Dietenbach, sollte er kommen, um 15.000 Menschen!). Und damit wachsen auch die Automassen und die Umweltbelastung. Es sollte also oberste Priorität haben die Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel oder eben das Fahrrad als Alternative zum Auto zu bewegen. Das funktioniert erfahrungsgemäß nur, wenn diese Alternativen attraktiv genug sind. Mein Radweg von Freiburg-Hochdorf in die Innenstadt z.B. ist alles andere als das. Der Radweg entlang der Elsässerstraße (den im Übrigen auch zahlreiche Schüler nutzen) ist in einem inakzeptablen Zustand. Und das ist leider nur ein Beispiel von Vielen. Wie schon in anderen Beiträgen aufgeführt sind auch Radwege an neu ausgebauten Kreuzungen und Straßen oft nicht gut konzipiert (z.B. die „neue“ Kreuzung Granadaallee / Markwaldstrasse).
Radwege (auch aus dem Umland in die Stadt) müssen so konzipiert sein, dass:
- sie, wo immer möglich, breit genug sind für Fahrräder mit Anhänger bzw. zum Überholen der RadfahrerInnen untereinander ohne dabei auf die Straße wechseln zu müssen (dies ist vor allem auch in Hinsicht auf die zunehmende Menge an E-Bikes sehr von Bedeutung).
- Ampeln so geschaltet sind, dass RadfahrerInnen bevorzugt vorwärts kommen bzw. kurz vor dem Autoverkehr losfahren können um besser gesehen zu werden.
- RadfahrerInnen überall gut gesehen werden können und Radwege auch für Autofahrer gut erkenntlich markiert sind.
- Ampelanlagen und Beschilderungen auch für RadfahrerInnen gut ersichtlich sind.
- Abbiegen an Kreuzungen für RadfahrerInnen ohne komplizierte Schleifen fahren zu müssen und zusätzliche Wartezeiten zu haben (an der „neuen“ Kreuzung Berliner Allee/Breisacher Straße leider nicht gelungen) möglich sind
- sie, wo immer möglich, von Fußgängerwegen getrennt verlaufen.
- sie, wenn sie abseits von Straßen verlaufen, beleuchtet sind.
- sie möglichst auf beiden Straßenseiten verlaufen, oder, wenn nicht möglich, so von der Straße abgetrennt werden, dass entgegenkommende Autos bei Dunkelheit nicht blenden.
Dazu kommt dann noch der dringend notwendige Ausbau von Fahrradabstellplätzen an denen es an allen Ecken und Enden fehlt. Egal wo man hinschaut reichen die Abstellplätze bei Weitem nicht aus (auch bei neu gestalteten Arealen Freiburgs wie zum Beispiel bei der neuen UB). Hierfür könnten auch Parkmöglichkeiten für Autos reduziert und in Fahrradabstellplätze umgebaut werden (z.B. in Tiefgaragen in der Innenstadt).
Für Autofahrer welche ihre Strecke zur Arbeit, zum Einkauf, zum Sport oder zur Freizeitgestaltung auch gut mit dem Rad bewältigen könnten, muss der Umstieg auf das Fahrrad (oder auf öffentliche Verkehrsmittel) so attraktiv gemacht werden, dass das Auto als Verkehrsmittel massiv an Attraktivität verliert. So werden die Straßen frei für Autofahrer, die auf das Auto angewiesen sind und auf den Straßen gibt es mehr Platz für Radwege. Und nur so ist eine unzumutbare Verkehrs- und damit Umweltbelastung für Freiburg zu umgehen. Eigentlich gar nicht so schwer sollte man meinen.

Kommentare (8)

Steffen

ID: 2.303 23.01.2019 13:09

Der Ausbau der Radwege sollte eines der zentralen Projekte für Freiburg sein. Besonders für ältere Radwege, die oft ein hohes Konfliktpotenzial haben, sollte eine Prioritätenliste erstellt werden. Hier braucht es manchmal eine generelle Umgestaltung, um der steigenden Zahl von normalen Bikes,E-Bikes, Lastenräder, etc. gerecht zu werden. Ein Beispiel wäre der Radweg in der Carl-Kistner-Str. - Richtung Eschholzstr.. Viel zu enger, tlw. holpriger Radweg, der in Höhe Haslcher Bad tlw. von Schülern und Kleinkindern sehr frequentiert ist. Die parkenden Pkw und ihre teils unaufmerksamen Insassen tun ihr übriges dazu, so das man ständig gefordert ist. Hier wäre eine Verlegung auf die Straße am sinnvollsten, evtl. sogar im Stil einer Fahradstraße mit Anpassung der Geschwindigkeit auf 20 km/h. Weiterhin sollte man an ausgewählten Stellen Fahrradampeln an bestehende Ampelanlagen installieren, um so unnötige Wartezeiten zu verhindern und einen Vorzug vor den normalen Pkw Verkehr zu erhalten. Nur so kann man das Fahrradfahren für viele Menschen auch im Alltag attraktiver machen.

GH

ID: 1.956 21.01.2019 17:31

Genau! Siehe auch Vorschlag 349!

Peter

ID: 1.938 21.01.2019 16:18

Dito.
Freiburg kann es sich nicht leisten, die Radinfrastruktur nicht massiv zu fördern.
Elegante Lösung für wenig Geld.

Este

ID: 1.776 20.01.2019 14:57

Richtig. Hierbei den ersten schritt berücksichtigen, um das verbessern zu können: Autos dürfen innerstädtisch nicht schneller als 30 fahren:
https://mitmachen.freiburg.de/ecm-politik/stadtfreiburg/de/mapconsultation/51988/single/proposal/365?49

Theo

ID: 1.736 20.01.2019 00:29

--> http://www.besser-unterwegs-in-freiburg.de/list
...hier werden konkrete Verbesserungswünsche für den Rad- und Fußverkehr in Freiburg werden vom ADFC u.a. hier gesammelt!
Es sind für eine "Fahrrad-Stadt" (Stadt Freiburg) definitiv noch viel zu viele Stellen inakzeptabel gefährlich, für Eltern mit Kind in Anhängern ist es nochmal verschärft!
Sinnfreie Ampelschaltungen, z.B. in der Merzhausener Str. stadteinwärts, fördern das Nichteinhalten von Regeln bei Radlern, was widerum zu gefährlicher Aggressivität bei vielen Autofahrern führt.
Die Stadt sollte mehr und v.a. wirklich erfahrene, gute Leute für die Konzeption und Umsetzung radfreundlicher Infrastruktur einstellen und noch mehr Geld in die Hand nehmen! Profitieren von positiven Effekten durch weniger Verkehr tun alle, insofern sind hohe Ausgaben gerechtfertigt. 30Euro/Jahr für einen Bewohnerparkausweis finde ich hingegen spottbillig und verkehrspolitisch völlig unverständlich.

Goodlife

ID: 1.733 19.01.2019 23:12

Als Ergänzung wäre noch das "Pannenticket" zur Fahrradmitnahme in der Starßenbahn im Falle einer Panne sinnvoll https://mitmachen.freiburg.de/stadtfreiburg/de/mapconsultation/51988/single/proposal/517

Jannick

ID: 1.713 19.01.2019 18:56

Das wir die Radnetze ausbauen müssen steht ohne Frage. Dietenbach ist nach den jetzigen Plänen verkehrsberuhigt. Die Stadt versucht mit allen Mittel weniger Parkplätze zubauen und ist auch dran da mehr zumachen.

Peter

ID: 1.584 18.01.2019 17:44

Freiburg ist in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel, könnte aber ein sehr gutes sein :-)