Reaktionen des Gemeinderates sichtbar machen - Transparenz sicherstellen - diese Plattform "Online-Beteiligung" aufwerten

ID: 595
Erstellt von Siegfried am 24.01.2019 um 17:34 Uhr
Sonstiges

Damit die Beteiligung und Kommunikation der Freiburger Bürger mit dem Gemeinderat (dem alle Vorschläge vorgelegt werden) richtig in Gang kommt, müssen in der Folge auch die Kommentare/Reaktionen/Antworten der Fraktionen (gerne auch einzelner Gemeinderäte) eingestellt werden.

Diese Plattform muss dazu schnellstmöglich entsprechend modifiziert werden.
Es sollte transparent werden, wer sich wie zu den gemachten Vorschlägen positioniert.

Dazu sollten die Stellungnahmen der Fraktionen auf die einzelnen Vorschläge in den nächsten Wochen ergänzt werden. Die nächste Gemeinderatswahl ist bereits am 26. Mai.

Nachdem sich hier so viele mit ihren Ideen, Wünschen und Nöten eingebracht haben,
darf dies alles nicht nur als GoodWill-Aktion und Kummerkasten enden.

Kommentare (1)

Myon

ID: 3.146 27.01.2019 22:15

Danke für diesen Vorschlag, der in ähnlicher Form schon bei "Freiburg Digital" stand.

Beteiligungsverfahren dieser Art brauchen nicht nur Transparenz in den Ergebnissen, damit die Mitmachenden das Gefühl haben, auch gehört zu werden. Es geht vor allem auch darum, klar zu kommunizieren, nach welchen Kriterien Verschläge bewertet und auf Machbarkeit und ihre gesamtgesellschaftliche Relevanz geprüft werden.

Die Plattform hier hat große Beschränkungen beim Voting, die durch das Beteiligungsverfahren nicht abgefedert werden. So ist das gleichzeitige Sammeln von Vorschlägen und Aufaddieren von unspezifischen Likes kaum geeignet, ein politisches Gewicht zu ermitteln, das Gemeinderäten helfen könnte, sich für oder gegen einzelne Vorschläge zu entscheiden.

Ist doch klar, dass nur ein frühzeitig eingebrachter Vorschlag (zB "Vorschläge der Verwaltung") lange genug Zeit hat, gelesen, kommentiert und gemocht zu werden. Wie wollen Sie denn mit Vorschlägen aus der zweiten Hälfte der Sammelphase umgehen, die viel weniger Zeit haben, Likes zu sammeln ?

Jenseits der (von der Plattform als Sortierkriterium verwendeten und darum ergebnisbeeinflussenden Toplisten ) "Anzahl Kommentare" und Anzahl Likes" kann ich keine resultierenden Gewichte erkennen. Darum steht zu befürchten, dass politische Entscheidungsträger mangels anderer Optionen hier daran glauben müssen, dass die on the fly ermittelte Anzahl der Likes selbst ein echtes politisches Gewicht darstellen.

Die vergleichsweise primitive Funktionalität der Softwareplattform in Kombination mit einem eindimensionalen Beteiligungsverfahren verfälscht also den Meinungsbildungsprozess eher und führt zu Demotivation und einem eher eingeschränkten Zusatznutzen im politischen Geschäft.

Das wäre in etwa so wie ein Wahlsonntag, bei dem stündlich neue KandidatInnen auf dem Wahlzettel dazu kommen. Soll keiner hinterher sagen, mehr als dies sei bei Bürgerbeteiligung eben nicht drin.

Als positives Beispiel, wie sowas methodisch besser laufen könnte, nenne ich mal das BeKo-Projekt zur frühzeitigen und ergebnisoffenen Beteiligung am IEKK des Landes.
https://beteiligungsportal.baden-wuerttemberg.de/de/informieren/projekte-und-berichte/lp-15/beko/

Im Ergebnisdokument wird zu jedem der Vorschläge im Detail berichtet, warum der eine umgesetzt, der andere aber nicht weiter verfolgt wird. Dies erlaubt nicht nur den politischen Diskurs über die Stichhaltigkeit der Gründe, sondern gibt dem bürgerlichen Engagement auch einen Wachtumsschub dadurch, dass auch letztlich nicht umgesetzte Vorschläge etwas bewirkt haben. Das inzwischen hierzulande sprichwörtliche "Gehört werden" braucht eben mehr als das von Facebook hoch gepushte gute Gefühl durch viele Likes, nämlich aktives Zuhören.