Stadtbau -Mieten um 1 Cent senken

ID: 612
Erstellt von robinhood am 25.01.2019 um 16:33 Uhr
Bauen und Wohnen

Der Mietspiegel spiegelt immer nur die Mietpreise wieder, die in den letzten vier Jahren verändert oder in den letzten zwei Jahren neu abgeschlossen wurden. Das führt automatisch zu einem steten Steigen des Mietspiegelniveaus, weil die Bestandsmieten, die z.B. seit vielen Jahren niedrig geblieben sind, bewußt außen vor gehalten werden. Das ist Irrsinn oder bewußtes Mietpreistreiben. Deshalb mein Vorschlag:
OB Martin Horn soll die Mieten der Stadtbau sofort symbolisch um einen Cent senken. Hilfsweise wird der Aufsichtsrat der Stadtbau hierzu aufgefordrt. Dadurch kommen beim nächsten Mietspiegel alle Stadtbaumieten, eben ohne Mieterhöhung, in den Berechnungstopf. Das kostet der Stadt(bau) verhältnismäßig nichts. Aber der Gemeinderat könnte hierfür 1.000,- € als politisches Signal in den Haushaltsplan mit aufnehmen. Die Stadtbau bekäme es als Verlustausgleich.

Kommentare (5)

Rebecca

ID: 2.924 26.01.2019 21:33

Einen zu 100% "freien Markt" gibt es in einer sozialen Marktwirtschaft wie der unseren sowieso nicht, Regulationen werden vielerorts vorgenommen. Eine vielversprechende Idee, um Mieterhöhungen durch einen irreführenden, stetig steigenden Mietspiegel aufzuhalten!

robinhood

ID: 2.830 26.01.2019 12:47

Mietpreisgestaltung ist zuerst einmal eine politische Frage. Politisch wäre es sehr nützlich, wenn OB Horn da aktiv würde. Wieso sollte die Stadtbau ihre Mieten nicht reduzieren können? Welche §§ verbieten das? Und das eine solche Massnahme dann Teil der "Gegebenheiten des Marktes" wäre, ist doch unstrittig. Zudem, wo kein Kläger, da kein Richter. Wer sollte dagegen klagen wollen, wenn diese 9.000 Wohnungen dann in den Mietspiegel hineingerechnet werden können?

Joha

ID: 2.771 25.01.2019 23:25

Seit Jahren schlage ich es immer wieder an verschiedenen Stellen vor (allerdings mit einer leichter umzusetzenden Mieterhöhung um 1 Cent ;-) ) - ohne Erfolg. Zuletzt bekam ich aber immerhin eine juristisch vielleicht plausible Begründung: Der Mietspiegel muss die tatsächlichen Gegebenheiten des "Marktes" wiederspiegeln. Durch eine solche "Manipulation" wäre er aber eben nicht mehr "qualifiziert" und damit ungültig. :-(
Vielleicht kann das mal ein Jurist tatsächlich prüfen?

Bobbele_im_Vauban

ID: 2.738 25.01.2019 20:11

Wenn Unrecht zu Recht erklärt wird – beispielsweise durch die gesetzliche Regelung bezüglich der Errechnung von Mietspiegeln –, dann muß man* eben kreative Möglichkeiten finden, mit einer ungerechten Rechtslage umzugehen. Und dieser Trick wäre auf jeden Fall weniger fragwürdig als die unzähligen (teils legalen, teils halblegalen oder auch illegalen) „Steuervermeidungsstrategien“ der Großunternehmen und Einkommensmillionär*innen.

Was ist das für ein Mietspiegel, der eben nicht das tatsächliche Mietniveau widerspiegelt, sondern nur die neu festgesetzten (bzw. „vereinbarten“) Mieten?! Dagegen müssen wir etwas machen!

Ich werde manchmal gefragt, wie ich es mir denn leisten könnte, im Vauban zu wohnen, das von immer mehr Leuten als Stadtteil der Reichen angesehen wird, die nur so tun, als ob sie „öko“ wären. Also, ich sage nur soviel: Ich wohne nicht in einem der teuren Investorenklötze, die am Rande des Stadtteils hochgezogen wurden, und meine Kaltmiete ist eine der niedrigsten in ganz Freiburg. Sie liegt – wie ich soeben ausgerechnet habe – um unglaubliche 42% unter dem Mietspiegel! Zu diesem Preis kriegt man nicht mal bei der Stadtbau was. Aber es macht eben auch niemand Profit mit meiner Miete…

Hier der Link zum Mietspiegel-Rechner der Stadt Freiburg:
https://mietspiegel-rechner.de/freiburg

Jürgen

ID: 2.688 25.01.2019 17:01

Geniale Idee! =D