Kapitel 6: Vernetzter Agglomerationsraum

Frage 1

Können Sie sich vorstellen in dem vernetzten Agglomerationsraum Freiburg 2040 zu leben?

Kommentare (15)

Matthias

ID: 4.279 06.12.2020 21:30

In meinen Augen ist Szenario 6 die anzustrebende Variante. Freiburg alleine wird sich kaputt wachsen, wenn nicht mit der Region in enger Abstimmung kooperiert wird. Davon profitieren alle.

Matthias

ID: 4.273 06.12.2020 21:18

In meinen Augen ist eine auf Freiburg isoliert betrachtete Entwicklungsstrategie ein destruktiver Ansatz für Freiburg als Stadt. Nur ein Entwicklung in die Region zusammen und auf Augenhöghe mit den Nachbargemeinden kann vermieden werden, dass die Urbanisierung Freiburgs ausufert und möglichst in gleichem Maße der von allen Einwohnern dieser Stadt geliebte Charme und lebenswerte Charakter erhalten bleibt. Ich empfinde Ansatz 6 mit Entleihungen vor allem aus Ansatz 5 (urban-produktive Wissensstadt) ideal.

Fritze

ID: 4.222 06.12.2020 13:26

schließe mich dem Kommentar von Bernhard an.

Marius

ID: 4.187 05.12.2020 23:31

Die Hauptthemen, die in jedem der Szenarien zu finden sind, wie zum Beispiel Wohnen, Grünflächen, (Öffentlicher-) Verkehr werden zwar aufgegriffen, aber nicht innovativ gelöst. Vielmehr habe ich das Gefühl, dass keine prägnanten Unterschiede getroffen werden.
Die bestehenden Probleme werden nicht kreativ angegangen, sondern es wird zugelassen, dass Gentrifizierung, die Kluft zwischen Arm und reich (oder die Abschottung wohlhabender Gebiete) immer größer wird.

Szenario 1:
Thema Wohnen
Das Thema Wohnen wird zwar ausführlich behandelt, aber nicht positiv zukunftsweisend gelöst. So stellt das Wohnen in einem Tinyhouse zwar eine romantische Urlaubserfahrung dar, allerdings möchte ich nicht mein Leben in einem solchen bestreiten, solange es nicht mit einem ausreichend großen Garten einher geht.

Szenario 2:
Thema Wohnen
Kurz zusammengefasst halte ich es nicht für sinnvoll in einer Studentenstadt, welche einen Großteil der Zuziehenden und somit für den Wachstums sorgenden Schicht, durch stark ansteigende Mieten, im Zentrum, verantwortlich gemacht werden.
Wie auch in Szenario 1 wird die Verlagerung auf Onlinehandel akzeptiert und gemutmaßt, dass die großen Kaufhäuser dadurch aussterben, was bedeutet, dass die kleinen oder mittelständischen Händler schon lange vom Markt verdrängt wurden. Denn es sind die kleinen Unternehmen, die sich erfahrungsgemäß mit nur wenig Kapital schwerer in der Wettbewerbsspirale behaupten können.

Szenario 3:
Thema Wohnen
In diesem Szenario wird am deutlichsten, wie die Akzeptanz und der Umgang, auf klassistische Weise akzeptiert oder für gut geheißen wird. „Abgeschottete privilegierte Wohngebiete“ (Wortwahl!) - dieser wohl positiv gemeinter Aspekt als Facette eines Stadtbildes, beinhaltet schon Abschottung (=Ausgrenzung) und hat hierarchieschaffenden Charakter.
Außerdem bin ich hier verwirrt, was das Wort Wasserknappheit bedeuten soll.

Szenario 4:
Die Überlegungen zum Wohnungsbau erscheinen mir unwahrscheinlich, außer Freiburg wird unattraktiv oder unbezahlbar. „Die Bilanz von bebauter Fläche der Stadt Freiburg beläuft sich insgesamt betrachtet leicht unter dem Niveau von 2020. Durch Umbau anstatt Neubau konnte der Flächenfraß in die Peripherie vermieden werden. Flächen könnten vermehrt für Grünflächen und landwirtschaftliche Nutzung ausgewiesen bzw. erhalten werden“ ist für mich eine fragwürdige Aussage, nur weil Wände in Wohnungen eingezogen werden und eine 3 Zimmerwohnung mit 80^2m nun eine 5 Zimmer Wohnung ist, hat sich der Wohnraum noch nicht gesteigert. Außerdem glaube ich nicht, dass bezahlbarer Wohnraum durch Crowdfunding geschaffen werden kann. Die Stadt muss eigenverantwortlich günstigen und bezahlbaren Wohnraum kreieren.
Positiv erscheint mir hier die polyzentrische Stadtstruktur, um Wege zu verkürzen, daraus folgt für mich Verringerung des Individualverkehrs auf Autobasis.

Szenario 5:
Wir sollten uns hier gemeinsam die Frage stellen, ob wir dieses Szenario, bezüglich des Onlinehandels unreflektiert und unkritisch hinnehmen möchten und wofür Showrooms benötigt werden, wo der Drang des Güterkonsum sowieso nur in abstrahierter Form über den digitalen Weg stattfinden soll.

Szanrio6:
Wie auch im Szenario der Wissensstadt wird auch hier auf die Initiative von Firmen gesetzt. Nicht so stark wie im oberen Absatz, in welchem auch Kindergärten usw. von Firmen betrieben werden sollen; gibt es allerdings auch hier „Co-Working Spaces“, welche zwar von Privatpersonen gemietet werden können, aber von Unternehmen oder Konzernen gebaut, verwaltet bzw. vermietet werden.

Resümee:
Mit dem Szenario 6 „Vernetzter Agglomerationsraum“ (Ballungsraum) kann man sehr gut eine abschließende Kritik an dem Konzept dieser Art der Stadtplanung erstellen.
Diese Art der Kommunikation zur Konsensfindung halte ich nicht für bürgernah, wenn man bedenkt, dass man die Worte erst nachschlagen muss, mit welcher eine Stadt beschrieben wird. Dass die Unternehmen, oder deren Akteure welche sich mutmaßlich teuer bezahlen ließen um dieses Projekt umzusetzen, bereits Grundstücke in „Hochpreisiger (…) Hanglagen“ (die Hanglage scheint sehr begehrt zu sein (unter privilegierten)) erworben haben, steht für mich außer Frage, die für mich aber brennenden Fragen sind nicht beantwortet.
Wie kann sozialer, für alle bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden?
Wie kann umweltfreundlich gelebt werden?
Wie kann ein Zusammenleben ohne Ausgrenzung und Unterscheidung stattfinden?
Wie können auch die Reichen wieder in unserer Gesellschaft inkludiert werden, ohne sich in der Hanglage abschotten zu müssen?
Diese Fragen müssen kreativ beantwortet werden und nicht wie in diesen sechs Szenarien beschrieben, in dieselbe Richtung ausgerichtet sein, und zwar zu Gunsten der Progression der gesellschaftlichen Spaltung.

VFW

ID: 4.104 05.12.2020 11:32

Wenn es gelingt, tatsächlich eine Regio zu schaffen, in der die Gemeinden einerseits ihre Identität wahren können und dennoch anderseits eine gerechte Verteilung von Chancen und Belastungen, von finanziellen Belastungen und Vorteilen zu erreichen, ist dies insbesondere mit Blick auf die nur noch sehr begrenzt zur Verfügung stehenden Flächen auf der Gemarkung der Stadt Freiburg eine wünschenswerte Entwicklung.

Ob es sich allerdings um ein realistisches Szenario handelt, erscheint zumindest fraglich. Dies liegt zum einen am bereits zuvor geschilderten schwierigen Ausgleich zwischen den Interessen der großen Stadt und der kleineren Gemeinden, ohne den die Ressentiments der Umlandgemeinden, die nicht zuletzt eine Übervorteilung durch die Stadt und einen teilweisen Machverlust der Gemeinderäte befürchten, kaum gelingen.

Zudem lebt dieses Szenario von einem funktionierenden und attraktiven ÖPNV, den zu schaf-fen weitere Probleme und erhebliche finanzielle Aufwendungen verursachen wird. Schließlich muss auch ein Angebot für die bislang noch gar nicht oder nur unzureichend angebundenen kleineren Gemeinden geschaffen werden.

Nicht zuletzt ist es auch erforderlich, ein ebenso funktionierendes wie attraktives soziales und kulturelles Angebot über die ganze Regio zu schaffen.

Julian

ID: 4.070 04.12.2020 23:22

Eine starke Zusammenarbeit und Vernetzung in der Region ist ungemein wichtig. Aber das muss und sollte nicht zu Zersiedelung führen.

Bernhard

ID: 4.024 04.12.2020 14:18

Vernetzung ist im Grunde gut, aber nicht so isoliert, wie hier beschrieben. Die Verbindung im Rahem der gesunden Selbstversorgerstadt und smarter Öko-City macht Sinn.

Heide

ID: 3.986 03.12.2020 22:17

Freiburg ist keine Insel und eine Vernetzung mit der Umgebung ist realistisch und auch positiv. Wichtig ist hier der konsequente Ausbau von ÖPNV, so dass Menschen lieber diesen Nutzen als ein Auto!

CorHK

ID: 3.960 03.12.2020 19:09

Das wird auf lange Sicht vermutlich sowieso kommen, denn Städte wachsen zusammen. Das bedeutet aber auch, dass dieses Szenario in Verbindung mit den anderen gesehen werden muss und nicht für sich alleine stehen kann. Wenn man in diese Richtung plant hat man mehr Gestaltungsmöglichkeiten und kann die Entwicklung steuern, statt von der Entwicklung gesteuert zu werden, wie es heute oft der Fall ist.

Sehr_Gerne

ID: 3.935 02.12.2020 22:09

Eine Vernetzung mit der Regio wäre bereits heute ein entscheidender Schritt. Es schafft auch sozialen Zugang der Regio-Bewohner zum Oberzentrum Freiburg sowie ein kulturelles Wir-Gefühl.

Gleichzeitig kann dies nicht allein die Probleme lösen; es benötigt weiter eine Entwicklung innerhalb der Stadtgrenzen. Zudem liegt die Entwicklung in der Regio meist außerhalb der Kompetenz des FNP. Im Umland haben sich zudem einige Gemeinden an der Urne gegen neues Bauland und für steigende Preise und für Exklusivität entschieden.