Kapitel 1: Gemeinschaft Tuniberg

Grüne Pufferzone

Durch Grünstrukturen, welche eine ebenfalls als grüne Pufferzone und Ost-West-Grünverbindung zwischen der Ebene und der Höhenlandschaft dienen, sollen die Grenzen zwischen den Ortschaften klar ablesbar bleiben.

Grüne Pufferzone

Kommentare (16)

Danielle

ID: 7.852 14.03.2021 20:01

Grünzäsuren sind für die Gliederung der Ortschaften lebensnotwendig und müssen unter allen Umständen erhalten bleiben. Sie sind unantastbar.

Klaus Riemann

ID: 7.826 14.03.2021 17:09

Grünzäsuren können wir ja wohl kaum im Rahmenlan Tuniberg verlegen. Die klare Trennung der Ortschaften ist auch unter anderen Aspekten wichtig.

vision

ID: 7.816 14.03.2021 16:24

Hallo backwoods, manchmal lassen Statistiken Möglichkeiten der Interpretation zu. In diesem Fall steht im neuesten Statistischen Jahrbuch der Stadt Freiburg 2020, dass in den letzten 9 Jahren die „Amtliche Bevölkerung Freiburgs“ jedes Jahr gewachsen ist. Nämlich von 2011 mit 214.234 Einwohnern, in 2018 auf 230.241 Einwohner und in 2019 auf 231.195 Einwohner.

An alle:
In einer Dekade übertrifft Freiburgs Einwohnerwachstum somit die Einwohnerzahl der gesamten Freiburger Tuniberg-Gemeinden. Pauschal rätsle ich, wann die Tuniberg-Ortschaftsräte aus ihrer althergebrachten Kirchturmpolitik aufwachen, sich nur um den eigenen „Ort“ zu drehen. Mit der aktuellen Bevölkerungsentwicklung verliert jede Gemeinde einzeln betrachtet an Gewichtung. Wo ist der Wille eine gemeinsame Entwicklung für alle voranzutreiben.

Der Tuniberg an sich ist schön, die Ortschaften (wohlwollend bis auf eine, in der ich nicht wohne) haben noch sehr viel Luft nach oben. Wir brauchen mehr Gemeinsamkeit für Bau – und Wohnkonzepte, eine zukunftsorientierte Verkehrsplanung, die nicht alles zentral an der Kernstadt Freiburg ausrichtet.
Warum z.B. kann nicht ein neuer zentraler Platz zwischen Opfingen und Tiengen geplant werden, an dem die Bedürfnisse beider/aller Tuniberg- Ortschaften berücksichtigt werden. Vielleicht gibt es dann eine Postfiliale mit „drei reservierten“ Parkplätzen (weil nicht alle 80jährigen Lastenrad fahren oder nur einen Brief einwerfen wollen), ein Ärztehaus mit Kinder-, Frauen- oder anderen Fachärzten, die wir bisher nicht vor Ort haben, betreutes Wohnen, eine/n gemeinsamen Hofladen/Markthalle, einen größeren, vollsortierten Edeka-Markt und/oder einen Diskounter usw.
Damit würde dann auch ein neues Verkehrskonzept erforderlich, mit einer Verkehrsführung, die Busse, Lastwagen und Pkws nicht im Slalom durch die kleinen zugeparkten Hauptstraßen von Munzingen bis Waltershofen schikaniert. Mit einem anderen Verkehrs- Versorgungskonzept gäbe es Möglichkeiten die Ortsmitten umzugestalten, und damit familien- , kinder- und seniorenfreundlicher zu machen. Die Orte könnten vom „Straßendorf-Charakter“ der 70er Jahre befreit werden.

Wenn wir wirklich gemeinsam in den Ortschaften handeln, dann verteilen sich die Projekte so wie es am sinnvollsten ist zwischen dieser „Perlenkette“. Vermutlich müssen wir dann auch nicht mehr 10 Jahre und mehr warten, bis eine weiterführende Schule an den Tuniberg kommt (zwischen Waltershofen/Opfingen, Opfingen/Tiengen oder auch Tiengen/Munzingen). Jedes Jahr, das wir den Schülern zumuten täglich mindestens 1 Stunde Pendelverkehr in Kauf nehmen zu müssen, in Pandemiezeiten (gilt auch für Grippen) im nicht vorteilhaften ÖPNV unterwegs zu sein, halte ich milde gesagt für eine unerträgliche Zumutung und Resourcenverschwendung an Zeit und Energie. Hier müssen die Tuniberg-Beteiligten (Eltern, Grosseltern, Verwaltungsbeamten, Landwirte und Ortschaftsräte) aus dem starren Dorfdenken heraus und auch mal gegen die Hürden ankämpfen (als ob es sich um 1qm Ackerfläche handelt).

An alle die jetzt wieder wegen dem Flächenverbrauch ums Eck kommen, möchte ich noch ein paar Zahlen aus dem Statistischen Jahrbuch 2020 mitgeben. Die Wohnbevölkerungsdichte bezieht sich auf Personen / ha besiedelte Fläche
Freiburg gesamt 54,7
Rieselfeld 120,5
Mittelwiehre 97,4
Oberwiehre 90,3
Munzingen 48,4
Opfingen 48,4
Tiengen 47,2
Waltershofen 32,1
Damit haben die Tuniberg-Gemeinden den höchsten Flächenverbrauch pro Person. Aus den Zahlen ergibt sich für mich der Bedarf, dass die alten Bebauungspläne aus den 70er Jahren und deren Baufenster optimiert werden müssen. Wir haben den größten Flächenfraß bereits zementiert und regen uns über andere auf, wenn sie etwas mehr Platz für sich einfordern. Also lasst uns die Grenzen im Kopf und zwischen den Ortschaften einreißen und etwas zusammenrücken. Es ist wie auf jedem Fest, je mehr Menschen da sind um so kuscheliger wird es 😉.

Wenn die Tuniberg-Gemeinden besser organisiert sind, haben wir auch noch genug Platz für größere Industriebetriebe. Dann müssen viele nicht jeden Tag 50km oder mehr pendeln. Das entlastet die Umwelt, gibt uns mehr Zeit für die Familie und wir haben es leichter Sponsoren für unsere Vereine zu gewinnen. Auch hier gilt es Mobilität neu zu denken. Nicht alles in die Kernstadt rein zentralisiert, sondern mehr in das Umland investieren.

Aus einer Antwort ist nun etwas mehr geworden. Deswegen möchte ich zum Schluss noch anmerken, dass ich dieses Format der Befragung nicht für geeignet halte. In der Regel werden immer nur Einzelpunkte angesprochen aus Kapiteln, die mir vorgegeben sind. Diese Kapitel wurden im Tuniberg-Forum, so vermute ich, vorwiegend von den Ortsvorstehern (und auch einigen Ortsvertretern) zusammengestellt. Zwar sind diese Vertreter demokratisch gewählt, aber ob dabei immer das mehrheitliche Denken der Bevölkerung zum Ausdruck kommt, halte ich für fraglich. Besser fände ich eine wissenschaftliche, handlungsoffene Befragung der Tuniberg-Bevölkerung nach ihren Bedürfnissen abzufragen, ohne die Einschränkung der Örtlichkeiten (Sinnhaft aufs Kleinste übertragen: mein Nachbar von der gegenüberliegenden Straßenseite hat wahrscheinlich die gleichen/ähnlichen/gleichberechtigten Bedürfnisse wie ich oder die Nachbarn rechts/links). Ich würde mich dann sehr über eine Diskussion freuen, frei nach dem Motto „was kann ich mir und erst recht meinem Nachbarn/Dorfnachbarn Gutes tun“.
Die Kinder vom JFV Tuniberg freuen sich auch mehr, wenn sie gemeinsam besser gegen die Kernstadtvereine bestehen können und geben wir es zu, in allen von uns steckt noch ein Kind!!!

Sylvia

ID: 7.777 11.03.2021 09:36

Grüne Pufferzonen sind wichtig, um Naherholung auf kurzen Wegen auch im "Dörflichen" zu ermöglichen. Zudem sind sie Balsam für Augen und Seele. Toll wäre es, wenn diese z.B. durch Streuobstwiesen, Gartenbau, Fruchtwechselanbau genutzt würden und nicht durch Mais und Reben allein, evtl. auch zusätzlich Trockenmauern oder Bachdurchstiche anlegen, um die Lebensvielfalt zu ermöglichen. Um den Wohnungsbedarf nicht zu kurz kommen zu lassen, wären evtl. in den Dorfzentren Förderpläne für den modernen Umbau von Altbestand sinnvoll. Es steht vieles leer oder vergammelt, wenn man so durch die Dörfer streift, Ortskerne sanieren und zwar auch mal mit frischen neuen Ideen steht an.

Daniela

ID: 7.778 11.03.2021 20:13

Den Erhalt von Grünflächen als Erholungsgebiet und Ackerland sollte Priorität haben. Dabei sollte darauf Wert gelegt werden, dass die Nutzung für Vögel und Insekten nachhaltig gestaltet wird: keine Pestizide, keine Überdüngung, keine Monokulturen. Wohnraumgewinnung durch Nachverdichtung, Aufstockung von Gebäuden, Anreiz schaffen leerstehende Wohnungen zu vermieten würde sicher für eine Entspannung der Lage sorgen. Wenn Flächen erst zugebaut sind, sind sie für die Natur verloren.

Frank

ID: 7.712 01.03.2021 12:06

Warum sollen die Tuniberggemeinden nicht vergrössert werden und auch zusammenwachsen. Der Wohnraumbedarf ist da. Ob am Ende weiter Monokulturen wie Mais und Wein erhalten werden sollen oder wichtiger und notwendiger Wohnraum geschaffen werden soll ist für mich eindeutig.

backwoods

ID: 7.719 02.03.2021 15:16

Das finde ich, lieber Frank zu kurzsichtig: Wenn die Freiflächen (egal, ob oder/und wie genutzt) erstmal zugebaut sind, dann sind sie als Freiflächen verloren. Die konventionelle Landwirtschaft/Weinwirtschaft läßt sich aber grundsätzlich ökologisieren. Die Schaffung von Wohnraum (in dieser pauschalen Form, ohne zu präzisieren, WER baut, WO genau gebaut werden soll etcpp) ist für mich ein PR-Argument der Immo-Branche. Freiburg (siehe statist. Jb) ist im 2020 geschrumpft, nicht mehr gewachsen!

Hägge-Tägge

ID: 7.671 28.02.2021 21:45

Tatsächlich sind diese "Grünspangen" zwischen Tuniberg und Niederungsaue durchaus erhaltenswert. Man brauch sich nicht vorstellen, dass diese Bereiche naturbelassene Biotope wären (wobei das vielleicht auch eine nette Vorstellung wäre). Aber allein eine zivilisationsfreie Passage von Ost nach West (z.B. auch für die vielen Reiterinnen und Reiter) wäre bei zugebauten Flächen kaum mehr möglich. Der Wegfall der "trennenden Teile" zwischen Ortschaften könnte bald einer Art "Großortschaft Tuniberg" Vorschub leisten - gepaart mit einem Identitätsverlust, den viele Bewohnerinnen und Bewohner nicht begrüßen würden.

rv

ID: 7.654 24.02.2021 10:42

Wir fand dieses Postulat "Grenzen sollen klar ablesbar sein" Eingang in das Leitbild? Ich persönlich halte dies für völlig überflüssig. Bsp.: Munzingen und Tiengen trennen nur noch ca. 800 m. Weshalb sollen die nicht auch verbaut werden, wenn es bis zur Autobahn hin noch genügend landwirtschaftliche Felder gibt?

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Moderation

Kommentar der Moderation
ID: 7.728 02.03.2021 16:35

Hallo rv,
an einigen Stellen zwischen den Ortschaften ergibt sich durch die übergeordnete regionalplanerische Vorgabe von "Grünzäsuren" eine Vorgabe zur Freihaltung von Bebauung. Darüber hinaus wurde dieses Anliegen mehrfach in vorangegangenen Beteiligungsformaten wie den "Dialogen am Bänkle" zu den Wein- und Dorffesten sowie dem Tuniberg-Forum Ende 2019 oder durch die Begleitgruppe aus Ortschaftsrätinnen und -räten vorgebracht.

Dieter

ID: 7.650 21.02.2021 12:08

Nachwort: durch "nachhaltigen" Raubbau an der restlichen Natur durch Wein- und übermäßigen Maisanbau und den damit einhergehenden Missbrauch von Pestiziden, hat sich die Artenvielfalt am Tuniberg drastisch dezimiert: arlamiernder Rückgang der Vogelpopulationen durch Insektensterben. Am Krebsbach entdeckte ich im letzten Sommer 2020 auf ca. 3 aufeinanderfolgenden Tagen ein Massensterben von Bienen und Wespen, welche auf dem dort entlang führenden Weg, als auch seitlich daneben, in stundenlangem Todeskampf kläglich verendeten. Natur- und Artenschutz existiert am Tuniberg KEINESFALLS. Auch hier orientiert sich alles an der Profitmaximierung. Was hier als "identitätstiftend" verkauft werden soll, entzieht sich meiner Phantasie.

ankacessi

ID: 7.794 14.03.2021 11:34

Widerspruch. In den letzten Jahren sind vielfältige Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität auf den Weg gebracht worden, die auch Wirkung zeigen. Wie allerdings die Artenvielfalt erhalten werden soll durch Überbauung von Freiflächen entzieht sich jeder Logik.

Dieter

ID: 7.649 21.02.2021 11:53

Wo befinden sich denn bitte diese "grünen Pufferzonen"? Und sollte es welche geben, um wie viele ("wenige" wäre treffender) handelt es sich dann in prozentualer Relation zur sogenannten Nutzfläche?

Moderation

Kommentar der Moderation
ID: 7.729 02.03.2021 16:37

Hallo Dieter,
als "Grüne Pufferzonen" werden im räumlichen Leitbild die unbebauten Bereiche zwischen den vier Ortschaften bezeichnet, wie auch in der Grafik dargestellt. Die Bezeichnung bezieht sich nicht auf eine ökologische Bewertung der Flächen.