Kapitel 4: Bevölkerung, Wirtschaft, (soziale) Infrastruktur und Wohnen
Leitziel 3Das Dorf weiterbauen durch Entwicklung attraktiver Baugebiete
Innenentwicklungspotentiale auszuschöpfen sind langfristige Prozesse, die mit kurzfristigen Bedarfsspitzen nicht in Einklang zu bringen sind. Insofern gilt es auszuloten, wo die Entwicklung neuer, attraktiver Wohngebiete gerechtfertigt erscheint. Durch den Zuzug junger Familien in die Neubaugebiete kann der Überalterung des Orts entgegengewirkt werden. Neue Baugebiete bieten zudem die Chance, auf bestehende Defizite zu reagieren und mit funktionsgemischten Baugebieten die dörfliche Tradition von Leben, Arbeiten, Wohnen an einem Ort nach heutigen Maßstäben weiterzuentwickeln. Der Freiburger Tuniberg kann zudem durch ein Angebot an Wohnraum als ein Teilbaustein zur Entlastung des gesamtstädtischen Wohnungsmarkts fungieren und wichtige Infrastrukturen und Stadtfunktionen vor Ort langfristig sichern.
Ergo am Tuniberg
Ein intakter Ort würde nicht Gefahr laufen, zu überaltern, solange es Möglichkeiten für seine Nachkommen gibt, zu bleiben (Platz, Infrastruktur). Da stimme ich Steffi zu.
Zuzug "junger Familien" sehe ich hier in Tiengen vor allem darin bestehend, dass es Menschen geschafft haben, sich für 620000 Euro eine Doppelhaushälfte hin zu stellen; was das am gesamtstädtischen Wohnungsmarkt entlastend wirken soll, kann ich daher nicht wirklich nachvollziehen, auch nicht, was das hier an Infrastruktur sichern soll (die Kindergärten sind auch so voll genug und schon ohne zweites Baugebiet nicht in Gefahr an Kindermangel einzugehen). Ich sehe darin (Sechzehn Jauchert) auch nicht die Realisation eines "funktionsgemischten" Baugebiets, oder soll das "hinter den Gärten" verwirklicht werden? Bin nicht gegen die Menschen, die hierher ziehen und sich das leisten können, aber dieser Zuzug hat doch mit dem Text oben wenig zu tun...?!
Steffi
Wohnraum sollte auch für junge, bereits ansässige und vor Ort aufgewachsen Familien möglich sein (ohne Zuzügler-Bashing vornehmen zu wollen). In diesem Zusammenhang halte ich die Nachverdichtung im Innenbereich (Ausbauen, ggf. teilweise Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude, Schaffung von Altersinfrastuktur zum Freiwerden zu großen Wohnraums älterer Menschen o. Ä) für einen wichtigen Schritt. Die Errichtung von neuen Baugebiete sollte auch in der Flächendiskussion des Gemeinderats zum FNP2040 für den Tuniberg maßvoll und angemessen erfolgen. Potenziale, die in den letzten Jahrzehnten nicht ausgenutzt wurden, gibt es vereinzelt und partiell und diese könnten ggf. genutzt werden, auch um Generationengerechtes Wohnen voranzutreiben. Insgesamt darf der Zuzug junger "neuer" Familien, nicht zu Lasten unserer regionalen Landwirtschaft oder des Weinbaus gehen!
Klaus Riemann
Die meisten Kommentare, die einzige Mehrheit (bisher) gegen dieses Ziel. Wir wollen alles, nur keine neuen Baugebiete. Stadtbahn zum Tuniberg, Ringverkehr von Gottenheim bis Schallstadt, Infrastruktur ohne Ende, neu Radwege möglichst im Winter geräumt - aber keine neuen Baugebiete?!
Selbstverständlich müssen wir beim Wachstum unserer Stadt mitmachen, denn wir sind Teil davon. Wie wenig mit Nachverdichtung geht, haben die letzten Jahre gezeigt. Wir müssen schauen, dass das vorsichtig passiert, dazu gibt es diesen Plan.
Danielle
Wir machen doch bereits mit zwei Baugebieten mit.
Heinrich
Da der Raum Freiburg wenig Arbeitsplätze hat, sollten keine neuen Wohngebiete mehr ausgewiesen werden. Der Ort ist gross genug um die gute Infrastruktur zu erhalten. Ausserdem hat Tiengen sehr fruchtbare Böden, die nicht weiter zugebaut werden sollten.
ankacessi
Neue Baugebiete gehen zu hundert Prozent zu Lasten landwirtschaftlicher Flächen, was in letzter Konsequenz unsere kleinbäuerlichen Familienbetriebe in die Inrentabilität treibt. Wir wollen regionale Produkte kaufen? Dann sollten wir den Landwirten nicht noch mehr Flächen wegnehmen.
Wir wollen uns an der reichhaltigen Artenvielfalt und attraktiven Landschaft erfreuen? Das geht am Tuniberg nur mit kleinteilig arbeitenden, aufgeschlossenen Winzern und Landwirten. Momentan haben wir die (noch). Aus einem Maisacker kann immerhin eine ökologisch bewirtschaftete Fläche werden, aus einer überbauten Fläche nie mehr. Im übrigen muss die angebliche Wohnraumknappheit, die vor allem ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist, mit anderen Mitteln gelöst werden. Die Mittel des Marktes führen in eine Sackgasse.
Marcus
Die Entwicklung der Wohnbebauung sollte sich schon an den gewachsenen Strukturen der Ortschaften orientieren! Völlig unpassend wäre in diesem Zusammenhang stark verdichteter Geschosswohnungsbau mit dem
Ziel das städtische Wachstum auch am Tuniberg maximal aufzufangen!
Es muss passen und sollte sich ergänzen!
Hägge-Tägge
Ja, ein Schelm, der Böses denkt: "Teilbaustein zur Entlastung des gesamtstädtischen Wohnungsmarkts". Aber so lange wir den "jungen Familien" nicht erklären, dass man keine 150m² Wohnfläche für 3 Personen braucht, macht das keinen Sinn
Horst
Hört mir auf mit "attraktiven Baugebieten" - Flächenverbrauch ohne Ende und zum Wegschauen hässlich! Wir müssen lernen, mit weniger Fläche auszukommen.
rv
"Durch den Zuzug junger Familien in die Neubaugebiete": wenn nur Einfamilienhäuser gebaut werden (wie hauptsächlich bpsw. in Sechzehnjauchert in Tiengen), braucht man sich nicht wundern, wenn hauptsächlich junge Familien nur zuziehen und die ältere Bevölkerung bis zum "geht-nicht-mehr" in ihren vile zu großen Häusern wohnen bleibt!
Heinrich Wilhelmine
Anstelle von Neubaugebieten oder Nachverdichtungen Förderung von Dachausbau, sinnvolle Teilung von zu groß gewordenen Wohnungen / Häusern,Umbau von leer stehenden Landwirtschaftsgebäuden zu Wohngebäuden (Wohnen in historischen Scheunen). Damit auch Bewahrung des dörflichen Flairs.