Sanierung Knopfhäusle-Siedlung

Aktualität geprüft am 10.10.2022

Die denkmalgeschützte "Knopfhäusle-Siedlung", eine ehemalige Arbeitersiedlung aus dem Ende des 19. Jahrhunderts in der Oberwiehre, wird im Zuge des Sanierungsprogramms "Sozialer Zusammenhalt" (früher: "Soziale Stadt") saniert.

Ziel ist es, die Siedlung zu erhalten und denkmalgerecht zu modernisieren. Die Gebäude sollen erneuert und die Außenflächen attraktiver gestaltet werden. Dabei wird besonders auf die soziale Verträglichkeit der Maßnahmen geachtet.

Häuseransicht

Die Häuser in der Bauphase sowie nach abgeschlossener Sanierung. (Foto: Stadt Freiburg)

Die Freiburger Stadtbau (FSB) ist Eigentümerin der meisten Wohnungen in der Siedlung. Privateigentümer_innen haben unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, Modernisierungsaufwendungen für ihre Privatgebäude erhöht steuerlich geltend zu machen. Auch Zuschüsse sind möglich. Eine frühzeitige Abstimmung mit der Stadt ist erforderlich.

Die denkmalgerechten Sanierung der Knopfhäusle-Siedlung ist im Juni 2020 gestartet. Nach fast zwei Jahren Bauzeit konnten die Arbeiten im ersten Bauabschnitt Anfang 2022 abgeschlossen werden. Die Mieter_innen sind bereits in ihre frisch sanierten Wohnungen zurückgekehrt. Unmittelbar danach wurde die Sanierung im zweiten Bauabschnitt mit den beiden Reihenhauszeilen Schwarzwaldstraße 72 und 74 fortgesetzt. Auch hier sind die Bewohner_innen in Ersatzwohnungen umgezogen. Diese werden ihnen von der Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) zur Verfügung gestellt, denn die Sanierung ist nur in unbewohntem Zustand möglich.

Dieses Umzugsmanagement ist Teil der Sozialplanung. Es beinhaltet auch eine persönlichen Beratung und Betreuung durch die FSB sowie die Erstattung der umzugsbedingten Kosten. Zudem haben alle Bewohner_innen das Recht, nach der Sanierung in die Knopfhäusle-Siedlung zurück zu kehren.

Nach der Aufnahme der Knopfhäusle-Siedlung in das Städtebauförderungsprogramm Sozialer Zusammenhalt wurden die vorbereitenden Untersuchungen gemäß § 141 Baugesetzbuch durchgeführt. Neben einer städtebaulichen Bestandsaufnahme gehörten dazu auch eine historische Ortsanalyse und eine bauhistorische Untersuchung der Gebäude. Zudem wurde eine Erhebung zur sozialen Situation durchgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Beteiligung der Öffentlichkeit und der Betroffenen.

Auf Grundlage dieser Ergebnisse hatte der Gemeinderat das Sanierungsgebiet durch Satzungsbeschluss am Anfang Oktober 2019 förmlich festgelegt. Zudem verabschiedete er den Sozialplan, welcher mögliche negative Auswirkungen der Sanierung minimieren soll.

Freiwillige Beteiligung

Zur Vorbereitung der Sanierungen wurden bereits eine Reihe von Informations- und Gesprächsangeboten durchgeführt:

  • Juli 2020: Konstituierende Sitzung des Sanierungsbeirats
  • Frühjahr 2020: Wahl der Mitglieder eines Begleitgremiums, das die Sanierungsmaßnahmen begleitet (Sanierungsbeirat)
  • Sommer 2019: Weitere Mietergespräche und Ortstermine zur Optimierung der Planungen
  • Juli 2019: Öffentliche Informationsveranstaltung zum Abschluss der vorbereitenden Untersuchungen, Erläuterung der konkreten Planungen, des Sozialplanes sowie der weiteren Schritte.
  • Oktober 2018 und Januar 2019: Schlüsselgespräche mit wichtigen Akteuren aus dem Gebiet
  • Oktober 2018: Sprechstunden für Mieter_innen und Eigentümer_innen
  • September 2018: Sprechstunden für Mieter_innen und Eigentümer_innen
  • August 2018: Sprechstunden für Mieter_innen und Eigentümer_innen
  • Sommer 2018: Befragung zum sozialen Miteinander durch die Uni Freiburg & Mieterbefragung durch die FSB
  • Juli 2018: Knopfhäusle-Hock für alle Bewohner_innen mit gemeinsamem Spaziergang
  • Juni 2018: Öffentliche Auftaktveranstaltung zu den vorbereitenden Untersuchungen mit anschließendem Kennenlernen und Ideen sammeln

 Vorgesehen:

  • Regelmäßige Sitzungen des Sanierungsbeirats
  • Bei Bedarf und anlassbezogen: Weitere Gesprächsformate während der Sanierungsmaßnahmen

 

In den nächsten Jahren werden voraussichtlich über 19 Millionen Euro in die Sanierung der Knopfhäusle-Siedlung investiert.

Die Sanierung wird aus dem Städtebauförderungsprogramm "Sozialer Zusammenhalt" bezuschusst. Der Bund, das Land Baden-Württemberg und die Stadt Freiburg stellen im Optimalfall Fördermittel in Höhe von 10,6 Millionen Euro zur Verfügung. Davon wurden bereits rund 4 Millionen Euro bewilligt. Im Laufe des Sanierungsverfahrens werden zusätzliche Fördermittel beantragt.

  • April 2020: Die Knopfhäusle-Siedlung wird vom Land Baden-Württemberg in das neue Städtebauförderungsprogramm "Sozialer Zusammenhalt" aufgenommen. Mit diesem neuen Bund-Länder-Programm wird das bisherige Programm "Soziale Stadt" fortentwickelt.
  • Februar 2020: Der Gemeinderat stimmt der Förderung des ersten und zweiten Bauabschnitts zur denkmalgerechten Sanierung der Knopfhäusle-Siedlung zu (Gemeinderat, Drucksache G-20/011).
  • Oktober 2019: Die vorbereitenden Untersuchungen sind abgeschlossen. Der Gemeinderat legt das Sanierungsgebiet durch Satzungsbeschluss fest. Zudem beschließt er die allgemeinen Förderungsmodalitäten, die Grundzüge der Sozialplanung und die Einrichtung eines Begleitgremiums zur dauerhaften Beteiligung der Betroffenen (Gemeinderat, Drucksache G-19/194).
  • Juli 2017: Der Gemeinderat beschließt die Einleitung der Untersuchungen (siehe Dateianhänge) nach § 141 Baugesetzbuch (Gemeinderat, Drucksache G-17/137)
  • April 2017: Die Knopfhäusle-Siedlung wird vom Land Baden-Württemberg in das Städtebauförderungsprogramm "Soziale Stadt" aufgenommen.
  • Dezember 2016: Antrag auf Aufnahme in ein Stadterneuerungsprogramm (Gemeinderat, Drucksache G-16/193)

Amt für Projektentwicklung und Stadterneuerung (APS)
Fehrenbachallee 12
79106 Freiburg im Breisgau
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