eVoting Konzept der Stadt Freiburg

ID: 306
Erstellt von Heinz am 02.12.2018 um 16:49 Uhr
Gesellschaft, Ethik, Sicherheit & Vertrauen Digitale Stadtverwaltung

Das Wahlamt der Stadt Freiburg entwickelt und testet ein Konzept für die Möglichkeiten von eVoting.

Mein Vorschlag wäre...

1. Die Stadtverwaltung sammelt Erfahrung mit Verfahren und Geräten für Abstimmungen über das Internet.
2. Mit eVoting lassen sich ohne grossen Aufwand und Kosten Stimmungsbilder im kleinen und begrenzten Rahmen (lokal oder fachlich) einholen.
3. Sichere Verfahren, wie sie für elektronische Abstimmungen gebraucht werden, sind eine Grundvoraussetzung für eine digitale Verwaltung.

Kommentare (3)

sbamueller

ID: 313 03.12.2018 16:09

Also Stimmungsbilder: Warum nicht.
Abstimmen: bitte nicht.
Vielleicht kann man ja die Tübinger Beteiligungsapp günstig auf Freiburg umbiegen?

Myon

ID: 312 03.12.2018 15:21

Es kommt für mich sehr drauf an, ob mit "Abstimmungen" das Klären, Koordinieren und Konsolidieren von Themen zwischen/in Arbeitsgruppen gemeint ist oder das Durchführen bindender demokratischer Entscheidungsprozesse.

Das sollte man nicht in einen Topf werfen, auch wenn das deutsche Wort beides meinen kann. Auch "E-Voting" ist da auch kein Stück klarer als Begrifflichkeit.

So stimme ich zu, dass eine digitale Verwaltung ein sicheres Entscheidungsverfahren braucht, um zB gemeinsame Besprechungstermine zu finden oder das Stimmungsbild zu ermitteln, ob es in einer zu verhandelnden Sache Konsens gibt oder kontroversen Gesprächsbedarf. Diese Art Abstimmung läßt sich wohl schadlos digitalisieren und vielleicht auch auf das Einholen von Stimmungsbildern aus der Bürgerschaft ausweiten. Wir tun hier ja auch nichts anderes.

Wer einen solchen "Umfrage"-Dienst einführen will, kann zB das openSource Programm bitpoll anschauen, das von Hamburger Informatikstudenten entwickelt wurde https://bitpoll.mafiasi.de/about/
Das kann man leicht im internen Netz selbst hosten und erstmal Erfahrungen damit sammeln, wie sowas die Produktivität steigern kann, wenn man es zielführend einsetzt. Externe Anbieter braucht es dafür nicht.

Bei "Geräten für Abstimmungen über das Internet" gruselt es mich hingegen sehr. Jenseits des "begrenzten Rahmens" der "Einholung von Stimmungsbildern" beginnt nämlich die e-Wahl-Hölle.

Diese Jugendlichen bringen es auf den Punkt, woran es immer wieder klemmt.
https://media.ccc.de/v/jh17-cgn-pc-wahl-11
Ohne die Einführung von kryptografisch gesicherter Kommunikation zwischen Bürgerschaft und Verwaltung gibt es höchstens vermeintliche Sicherheit.

Es geht dann eher um diesen Vorschlag
https://mitmachen.freiburg.de/stadtfreiburg/de/mapconsultation/51342/single/proposal/296

Joha

ID: 307 03.12.2018 10:18

Freiburg nutzt das schon (also der Kanton in der Schweiz ;-) ), vielleicht kann ein Austausch mit diesen hilfreich sein?
Hier ein aktueller Fall der verschiedenen Aspekte beleuchtet:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Schweiz-Pionier-unter-den-Kantonen-schliesst-E-Voting-Plattform-4235694.html