Waldschneisen und Waldweide als Kulturlandschaft - Insekten retten - Skitouren in der Nähe

ID: 331
Erstellt von Sehr_Gerne am 06.01.2019 um 10:19 Uhr
Sport und Freizeit Umwelt und Natur Wirtschaft und Tourismus Sonstiges

Insektensterben ist ein großes Problem unserer Zeit - es findet auch in einförmigen Wäldern statt. Strukturreiche Wälder mit Lichtungen und hoher Biodiversität helfen. Dies kann mittels Waldweide - einer traditionellen Form der Landwirtschaft - gefördert werden. Auf den Schwarzwaldgipfeln werden inzwischen Skitouren en masse gegangen. Dieser Ausdruck der Bewegungsfreude ist positiv und zu fördern.

1) Erschließung neuer Schneisen durch den Wald zur Schaffung einer Kulturlandlandschaft

2) Pflege der Kulturlandschaft durch Freiwillige und Beweidung. Hierbei können soziale Projekte realisiert werden, zum Beispiel eine Beweidung mit Hinterwälder-Kühen durch Schulklassen. Es sind auch Waldweiden mit den für den Schauinsland gerühmten Weidbuchen denkbar. Als Freiwillige bieten sich die verschiedenen alpinen Sportvereine an.

3) Koordination mit den Nachbargemeinden zur Schaffung weiterer Möglichkeiten.

4) Anlage der Schneise, so dass winterliche Abfahrtsgelegenheit in Erreichbarkeit des ÖPNV geschaffen werden.

Topografisch bieten sich verschiedene Hänge am Schauinsland an, zum einen Richtung Holzschlägermatte/Bohrer, zum anderen Richtung Kappel. Dies hätte den Vorteil, daß die Touren bei entsprechender Schneelage auch mit normalen Ski befahren werden können.

Mit einer solchen Kulturlandschaft läßt sich eine soziale, sportliche, ökologische und nicht zuletzt ästhetische Aufwertung unserer Stadt erreichen.

Kommentare (6)

Clemens

ID: 1.906 21.01.2019 13:32

Der Stadtwald als Lebensraum für Tiere und Insekten ist heute schon überfrequentiert und kann nicht noch weiter belastet werden.
Im Gegenteil: Durch plenterwaldartige Strukturen müssen Pfade für Erholungssuchende wieder geschlossen und der Natur geöffnet werden.

Sehr_Gerne

ID: 2.213 22.01.2019 21:15

Was ist denn die Alternative zu Nah(!)erholung? Mit dem Auto bis tief in den Schwarzwald fahren und dort die weit unberührtere Umwelt stören?

Aus meiner Sicht gehört vielfältige Naherholung unterschiedlichster zu den Menschen. Zum Wohle auch der Natur!

Theo

ID: 1.878 21.01.2019 11:51

Diese ominöse Megahervivorentheorie, die unten angeführt wird, ist eben eine Theorie - und kann nicht als Tatsache dargestellt werden, wie Sie es tun. Sie wurde zahlreich widerlegt!
Ein naturnaher Waldbau mit mehr Naturschutz ja! - mit weniger Douglasie und amerikanischer Roteiche, mehr Altersstruktur, weniger Rückegassen, weniger Verbiss/Entmischung durch Rehwild und einem höheren Holzvorrat - das wäre im Sinne der Biodiversität. Rechtlich ist es zum Glück nicht möglich, Wald umzuhaken, damit Skitourenfreunde mit Freude an Offenlandarten auf ihre Kosten kommen.

Sehr_Gerne

ID: 2.216 22.01.2019 21:24

Waldweide wurde Jahrtausende betrieben. Und eben durch Waldweide und offene Flächen haben sich auch Räume für viele Tiere eröffnet. Genau dadurch entstand ja eine große Biodiversität. Diese bemißt sich auch nicht nur in der Zahl der Baumarten (wobei hier eine Buchenmonokultur dominieren würde), sondern gerade auch an spezialisierten Gräsern, Moosen, Insekten, Vögeln. Dies sieht man nur nicht auf den ersten Blick.
Rechtlich bieten sich schon durchaus Möglichkeiten Forst in wertvolle und vielfältige Natur zu verändern. Aber ja, Wald wird gemeinhin als heilige Kuh angesehen.

Jérôme

ID: 1.406 17.01.2019 17:00

Gegenvorschlag: bereits versiegelte, ungenutzte Flächen renaturieren und Wälder so lassen, wie sie sind. Die Gesetzeslage zum Thema Waldumwandlung ist da eindeutig und der aktive Klimaschutz durch den Erhalt des Waldes würde der Stadt Freiburg auch weiter gut tun.

Sehr_Gerne

ID: 1.476 17.01.2019 23:35

Renaturierung kann man unabhängig davon betreiben.

Bei den teilweise existierende Wald-Monokulturen kann man aktuell auch nicht zwingend von Natur sprechen. Mehr Biodiversität wäre hier gut.

Wälder sind sollten dynamisch aufgefaßt werden, so wie es vor der Ankunft des Menschen bereits war, als sich Megaherbivoren durch die Wälder fraßen. Hier können wir mit Waldweide nachhelfen.

So eindeutig sehe ich die Gesetzeslage nicht. Zudem der heilige Gral des Waldes aus geschichtlich lang zurückliegenden Zeiten kommt. Da ist die Wissenschaft schon weiter.

Klimaschutz geht auch mit diversen Flächen, wichtig ist die Speicherung von Kohlenstoff im Boden. Hier können biodiversere Flächen auch produktiver sein.