Ehrenamtliche Erhaltung der biologischen Vielfalt in Freiburg fördern

ID: 539
Erstellt von Nicolas Schoof am 21.01.2019 um 15:55 Uhr
Umwelt und Natur

Der Verlust der biologischen Vielfalt ist global, national und auch für die Bürger*innen der Stadt Freiburg eine ernste Bedrohung ihrer Lebensgrundlage. Die bisher von der Stadt Freiburg unternommenen Bemühungen zur Erhaltung der Biodiversität reichen noch lange nicht aus, um endlich eine Trendwende – also eine Zunahme der Biodiversität, anstelle immer weiterer Artenverluste (auch im Stadtgebiet) – einzuleiten.

Wir fordern: Den gemeinnützigen Naturschutzverbänden soll ab 2020 jährlich eine Summe von 25.000 € zur Verwirklichung von eigenen, gemeinwohlorientierten Maßnahmen zur Steigerung der biologischen Vielfalt im Stadtgebiet (z.B. Blühstreifen zum Insektenschutz, Insektenhotels, Amphibientümpel, etc.) zur Verfügung gestellt werden.

Die Mittel werden helfen, solche Naturschutz-Maßnahmen der Verbände umzusetzen, die nicht schon durch reine ehrenamtliche Tätigkeiten erbracht werden können. Eine beispielhafte Maßnahme, die bislang an fehlenden Mittel scheiterte, wäre die Erfassung der einmaligen Totholzfauna des Schlossberges - denn nur was man kennt, kann man schützen! Eine andere Maßnahme wäre z.B. die Pflanzung von Streuobstbäumen oder die Schaffung von Amphibientümpel auf städtischem Grün, in dem außerhalb von Schutzgebieten bislang keine Mittel fließen können. Uns Naturschutzverbänden sind so unnötig die Hände gebunden. Mit den hier beworbenen Mitteln können wir unsere Arbeit für die Allgemeinheit wesentlich qualifizieren!

Die Idee: Die Naturschutz-Maßnahmen, die aus diesem Haushaltsposten realisiert werden sollen, schlagen die Verbände jährlich wiederkehrend selbst vor. Alle gemeinnützigen Verbände, deren Satzung Naturschutz als Ziel aufführt, können hier konkrete Ideen einbringen. Alle eingegangen Maßnahmenvorschläge werden dann auch veröffentlicht. Die Verbände stimmen sich unter dem Dach des LNV-Arbeitskreises Freiburg-Kaiserstuhl unter Einbeziehung von NABU und BUND darüber ab, welche der eingebrachten Maßnahmenvorschläge mit dem beworbenen Fonds realisiert werden (1 Verband = 1 Stimme, einfache Mehrheit entscheidet). So ist sichergestellt, dass die Mittel nur für gemeinnützige Naturschutzmaßnahmen bereitstehen und der Fonds nicht für Maßnahmen der Stadtverwaltung verwendet wird. Im für alle offenen, ehrenamtlich arbeitenden LNV-Arbeitskreis Freiburg-Kaiserstuhl sind folgende Naturschutzvereinigungen zusammengeschlossen: Luchs-Initiative, Badischer Landesverein für Naturkunde und Naturschutz (BLNN), Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutscher Alpenverein (DAV), Weißstorch Breisgau e.V., NaturFreunde Baden (NF), Naturschutzbund (NABU), Landesfischereiverband (LFV), Landesjagdverband (LJV), Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und Schwarzwaldverein.

Ein solcher Fonds würde auch das Ehrenamt ungemein stärken! Die zukünftigen Maßnahmen, die aus diesem Fonds realisiert werden, entlasten die Stadt hingegen nicht, in Zukunft wesentlich mehr für die Erhaltung der Biodiversität zu tun!

Bitte unterstützen Sie die Erhaltung der Biodiversität und das Ehrenamt!

Kommentare (10)

Yannick

ID: 3.017 27.01.2019 14:57

Auch ein interessanter Vorschlag um Freiburg wieder bunter zu machen. Eine Ehrenamtliche Tätigkeit könnte eine Art Park-Ranger sein, welcher die Mitbürger über sorgsamen Umgang mit unserer Umwelt informiert. Beispiel: die "renaturisierung" der Dreisam. Ich bin ja dafür das Menschen die Natur erfahren und sich in ihr erholen, aber die Dreisamufer sind im Sommer immer zugemüllt mit Einweggrills etc. Das ist schade!

Hellga

ID: 2.335 23.01.2019 16:28

Diese Art von finanzieller Unterstützung ist dringend notwendig um Naturschutzmaßnahmen umsetzen zu können. Die Tätigkeit selbst wird daurch nach wie vor ehrenamtlich geleistet.

Clemens

ID: 2.056 22.01.2019 10:46

Ein Ehrenamt ist ein Ehrenamt und muss es auch bleiben. Nur so kann ein gesellschaftlicher Dissens entstehen. Die einseitige Förderung der Personalpolitik einzelner Vereine, Genossenschaften u.ä. ist ein No-Go. Gerne kann eine Kommune durch Sach- und/oder perwsonelle _Unterstützung temporär ein gezieltes Projekt priorisieren. Aber biette niemals die Gießkanne ausschütten.
Nebenbei: In der Aufzählung fehlen sämtliche als Naturschutzorganisationen anerkannten, lokalen Fischerei- und Jagdorganisationen, deren Mitglieder sich nach einer bestandenen Prüfung wirklich um die ihnen anvertrauten Flächen kümmern. Ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen von Menschen, die vor Ort leben finanziert.
Bundesweite Organisationen hingegen, haben es relativ einfach an Spendengelder zu kommen.

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Alex

ID: 2.208 22.01.2019 20:52

Hallo Clemens,
hier geht es m.E. auch nicht um eine Finanzierung der Tätigkeit, sondern um eine Förderung ehrenamtlich geplanter Projekte. Es findet dadurch keine Entlohnung statt - Ehrenamt bleibt somit Ehrenamt. Ganz wie von Ihnen gefordert.
Im Übrigen, lokale Verbände, auch mit bundesweitem Überbau, finanzieren sich in aller Regel aus den Mitgliedsbeiträgen und Spenden der lokalen Bevölkerung. Eine Generierung von Spenden auf bundesweiter Ebene, wie Sie es andeuten, ist für eine lokale Gruppe mehr als unüblich.