Keine Verlegung des Drogenplatzes ins Wohn- und Geschäftsgebiet am Colombipark

ID: 621
Erstellt von Sab.1 am 25.01.2019 um 21:49 Uhr
Ordnung, Sicherheit, Bürgerdienste

Der wunderschöne und denkmalgeschützte Treppenaufgang an der Ecke Rosa- / Colombistraße sollte als Zugang zum Colombipark erhalten bleiben. Er ist wichtig für Menschen, die hier wohnen, arbeiten, zum Schlösschen möchten und wird regelmäßig von Touristen als Fotomotiv gewählt.
Dieses Kleinod zu zerstören, um einen Aufenthaltsort für die Drogenabhängigen einzurichten, würde nicht nur dem Stadtbild schaden. Es wäre eine weitere Belastung für das anliegende Wohn- und Geschäftsviertel und eine Zumutung für die Menschen, die hier vorbeigehen, um vom Bahnhof in die Stadt zu kommen.

Die Stadt sollte dieses Geld einsparen.

Vorschlag: Im kleinen Häuschen, das abgerissen werden soll, Toilettenanlagen einrichten und den Platz daneben, der derzeitig vom Drogenklientel frequentiert wird, in diesem Bereich vom Park abtrennen.

Kommentare (11)

Lena

ID: 3.172 27.01.2019 23:33

Wer lässt seine Kinder auf
einem Spielplatz spielen, der mit Spritzen und Glasscherben übersät ist? Denn in direkter Nähe des Spielplatzes soll der sogenannte "Drogenkäfig" platziert werden. Dieser soll künftig in die Ecke mit den meisten Anwohnern verlegt werden, damit Kriminalität, Drogen und Prostitution (alle drei Begriffe sind direkte Aussagen von Seiten der Behörden) das direkte Umfeld nun noch mehr verängstigen.

Fabian

ID: 3.168 27.01.2019 23:28

Ich bin mir sicher, dass es JEDER Einwohner dieser Stadt begrüßt, wenn der Colombipark schöner wird! Man sollte bei der Umsetzung aber unbedingt die Anwohner mit einbeziehen und nicht über deren Kopf hinweg etwas entscheiden. Schließlich haben diese die Drogenkonsumenten jeden Tag vor ihrem Haus und nicht der Bürgermeister oder die Mitgleider im Gemeinderat!

Aline

ID: 3.165 27.01.2019 23:19

Den Colombi Park neu zu gestalten, finde ich eine hervorragende Initiative und freue mich darauf! Wichtig wäre mir dabei, dass es gelingt, eine sichere, saubere und kinderfreundliche Spielzone mit den Obdachlosen in Einklang zu bringen. Sicher kein ganz leichtes Unterfangen.

PS2019

ID: 3.153 27.01.2019 22:48

Eine Verschönerung des Colombi Parks ist nur zu begrüßen! Dazu gehört auch die Verschönerung des nördlichen Zugangs, mit dem schönsten Blick auf dem Colombischlösschen. Dieser Zugang muss beibehalten bleiben! Diese Ecke ist so schön und wertvoll, dass es eigentlich unter Denkmalschutz stehen sollte.
Wenn in Zukunft Touristen (die vielleicht in den benachbarten Hotels wohnen) an dieser Ecke vorbeikommen und das Schlösschen sehen, werden motiviert sein, die Stufen hinauf zu gehen. Doch dann landen sie auf einer Plattform, um nicht in einer Sackgasse (oder "Käfig") zu sagen.
Der nördliche Zugang zum Colombischlösschen muss bleiben und verschönert werden!

Clewi

ID: 3.019 27.01.2019 15:09

Clewi
Jede Personengruppe soll Platz in der Stadt haben. Wichtig ist ein Dialog mit den Anwohnern, die mit den Nachbarn tagtäglich umgehen müssen. In sensiblen Bereichen müssen mehr Gespräche geführt werden, damit ein Konsens aller Beteiligten erreicht werden kann.

Claus

ID: 2.982 27.01.2019 12:14

Das Freiburger Stadtbild wandelt sich, soll moderner und zeitgemäßer werden. Ein Wandel mit Bedacht wird jedoch nur dann erkennbar, wenn Wahrzeichen der Stadt erhalten und erkennbar bleiben. Der Colombi Park gehört sicherlich zu den bekanntesten Plätzen der Stadt. Es sollte deshalb im Interesse aller liegen - Stadt Freiburg, Bürgerschaft, Anwohner und anliegende Geschäftswelt, dieses Wahrzeichen so ursprünglich wie möglich zu erhalten.

noch was

ID: 2.925 26.01.2019 21:52

Freiburg ist mehr als ein Fotomotiv für Touristen. Wer das sucht, der möge in den Europapark gehen. Freiburg ist eine Großstadt, mit allem, was eine Großstadt ausmacht - auch wenn viele nach wie vor glauben, sie lebten hier auf einer Insel der Glückseligen. Stadtleben zeichnet sich durch die Vielfalt unterschiedlicher, auch befremdlicher, Lebensentwürfe aus – seien sie freiwillig gewählt oder einer Notlage geschuldet - und unterscheidet sich damit grundlegend vom Leben auf dem Land mit seiner engen sozialen Kontrolle. Dadurch ist der öffentliche Raum einer Stadt auch immer ein Raum der Zumutung in dem auch abweichende Lebensentwürfe und die sichtbaren Anzeichen von Not erduldet werden müssen.

Armut, Obdachlosigkeit oder Drogenkonsum lassen sich nicht beseitigen, indem man „Schnorrer“, „Penner“ und „Junkies“, die das ästhetische Empfinden stören, aus dem Sichtfeld zahlender Touristen, genervter Passanten oder profitorientierter Geschäftsleute verbannt. Ganz im Gegenteil, „soziales Elend“ in all seinen Ausprägungen muss öffentlich sichtbar sein, um von der Mehrheitsgesellschaft als solches wahrgenommen und thematisiert zu werden. Erst dadurch entsteht ein Bewusstsein dafür, dass es Menschen gibt, die Unterstützung brauchen und es an jedem Einzelnen ist, ihnen diese zu gewähren.

Die fehlende Möglichkeit der Auseinandersetzung mit anderen Lebensentwürfen stumpft nicht nur ab, sie schürt auch Ängste, da die Alltäglichkeit von Differenz und ein gelassener Umgang mit Fremdem fehlen. Dadurch geht die Fähigkeit verloren, zwischen subjektiven Gefühlen von Belästigung und realen Gefahren zu differenzieren, die Bereitschaft zu Eigenverantwortung und Zivilcourage schwindet. Freiburg ist keine Puppenstube, in der wir uns gemütlich einrichten können. Wenn das endlich alle anerkennen würden, die hier leben, könnten sie auch souveräner mit der Realität umgehen, die eben nicht immer den eigenen Vorstellungen entspricht. Dann bräuchte es übrigens auch keinen Ordnungsdienst, der uns vor den Zumutungen des Stadtalltags beschützt.

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hmfreiburg

ID: 3.102 27.01.2019 19:56

Die Anwohner des Colombiparks sind weder Egoisten noch sind sie weltfremd, die meisten wahrscheinlich nicht mal „glückselig“, im Gegenteil, sie sind extrem tolerant gegenüber „freiwillig gewählten oder Notlagen geschuldeten, abweichenden, unterschiedlichen, auch befremdlichen Lebensentwürfen“. Viele der Bewohner dort leben seit Jahren oder auch Jahrzenten in diesem „Raum der Zumutung“, konfrontiert mit Prostitution und Drogenkriminalität und allem, was diese extrem extremen Lebensentwürfe an Handlungsmustern hervorbringen. Den Luxus von „ästhetischem Empfinden“ hinsichtlich dem sozialen Zusammenleben mit den Tages- und Nachtgästen des Parks können sich die Anwohner schon lange nicht mehr leisten.

Das Bewusstsein, dass es Mitmenschen gibt, die Unterstützung brauchen haben die Menschen, die am Colombipark wohnen. Sie erleben das „soziale Elend“ tagtäglich unmittelbar, sogar hautnah und sind trotzdem nicht „abgestumpft“ - aber ü b e r f o r d e r t.

Die „Mehrheitsgesellschaft“ interessiert sich nicht für die Probleme anderer Leute. Die Anwohner am Park sind diejenigen, die sich schon sehr lange mit den Drogenkonsumenten, Drogenabhängigen, Drogenkranken und Drogenkriminellen auseinandersetzen und arrangieren müssen. Zum Dank soll Ihnen jetzt, gemäß einer bequemen Planung der Stadtverwaltung, der sog. „Käfig“ direkt vor die Wohnungen verlegt werden.

Aber vielleicht haben die Bewohner am Colombipark noch nichts verstanden und man will ihnen die Gelegenheit bieten, unter erschwerten Bedingungen, zwischen „subjektiven Gefühlen von Belästigung und realen Gefahren“ unterscheiden zu lernen.

Wer gerne lernen möchte, „souverän mit der Realität umzugehen“, um sich mit anderen, extremen Lebensentwürfen auseinanderzusetzen; wer gerne lernen möchte „einen gelassenen Umgang mit Fremdem“ zu erlangen und wer die „Alltäglichkeit von Differenz“ erleben möchte, dem sei empfohlen, an den Colombipark zu ziehen.

Gegen den Milieuschock und den Lernstress könnte eine „Puppenstube“ helfen.