Der Radschnellweg FR1 (Dreisam) ist trotz teilweiser Umbaumaßnahmen im Bereich der Innerstadt teilweise zu schmal, weißt teils signifikante Schäden der Fahrbahn auf, ist Abends und Nachts zu schlecht beleuchtet und mancherorts stark von Fußgänger*innen frequentiert. Diese führt häufig zu gefährlichen Situationen.
Ich schlage deshalb folgende Maßnahmen vor:
(A) Verbreiterung der Fahrbahn auf durchgehend mindestens 1,85m
(B) Ausbau der Beleuchtung des Fahrradwegs
(C) Sanierung der Fahrbahnoberfläche
(D) Fußgänger*innenverbot auf dem Radschnellweg zumindest im Bereich der Innenstadt
Tan
(D) ist etwas anmaßend. Diese Menschen müssen auch weg von den Autos auf der B31 dürfen...
German
volle Zustimmung. Im Zweifel reicht ein Blick in die Niederlande oder nach Dänemark. Dort macht man seit Jahrzehnten vor, wovon wir hier in D nur träumen...
blaubfr
Radschnellwege finde ich gut, diese sollten aber durch die Radfahrer selbst finanziert werden. Straßen für Kraftfahrzeuge werden auch durch PKW und LKW finanziert, wer gleiche Rechte möchte, sollte auch die gleichen Pflichten tragen. Außerdem sollte es (weil es sich um Schnellwege handelt) eine obligatorische Haftpflichtversicherung für alle Nutzer der Schnellwege geben. Somit kommen wir zu einer Registrierung der Fahrräder nach Schweizer Vorbild.
Ronito
Dann sollten - nur logisch - auch alle externen Verkehrskosten wie nachgelagerte Unfall- und Klimakosten auf Autofahrer verlagert werden.
Auch das "Schweizer Vorbild" existiert seit gut 10 Jahren nicht mehr. Warum wohl?
Fritz
sau gefährlich an manchen Stellen, v.a. mit Fahrradanhänger ist man froh, wenn kein anderer mit Anhänger entgegenkommt
blaubfr
Daher nur mit Radfahrer-Haftpflicht realisierbar.
Monika
Sehr gut, FR1 ist toll, aber sehr belastet und gefährlich.
Peter
Zustimmung! Allgemein gibt es bei den Radwegen für Pendler*innen noch großes Optimierungspotenzial. Die wichtigste Ost-West-Achse an der Dreisam ist zu schmal und überlastet. Bei der Nord-Süd-Querung der Innenstadt gab es Verbesserungen durch die neue Kronenbrücke, doch der Radweg am Schwabentorring nordwärts sowie die Abbiegung von dort in die Kartäuserstraße sind nach wie vor eine Zumutung. Auch dort besteht dringender Handlungsbedarf.
MartinGuntram
Dass diese Route sowohl Werktags als auch am Wochenende überlastet ist, sollte jedme klar sein der da mal unterwegs war. 1.85m ist wohl ein Tipfehler. Für diese Verkehrsdichte in der Kombination schneller ebiker und Rennradler, Familienradler mit und ohne Anhänger, Gemütlichradler, Kinderradler, Lastenräder ... was Überholvorgänge provoziert und das im Gegenverkehr auf beiden Seiten, sind 3.85 wohl eine geeignetere Breite. Dass die Topographie an dieser Stelle schwierig ist, ist unbenommen. Deshalb aber vorneweg zu sagen, geht nicht, ist etwas billig. Da sind kreative Lösungen gefragt. Vielleicht hilft der Blick in wirkliche Fahradstädt wie Kopenhagen, Amsterdam, ... . Nicht falsch verstehen liebes Garten und tiefbauamt. Es wurde schon einiges getan in Freiburg. Aber das ist kein Grund sich darauf auszuruhen. Im Gegenteil solange die Situation nicht befriedigend ist, müssen wir dran bleiben.
SGJ
Lieber MartinGuntram,
Danke für Ihren Kommentar. Bezüglich der 1,85m handelt es sich von meiner Seite schlichtweg um eine Fehleinschätzung (und basiert auf einem Artikel, den ich irgendwann einmal bezüglich Fahrradwegen in Großstädten gelesen habe). Ich freue mich deshalb über die Berichtigungen und großzügigeren Vorschläge anderer („Florian“, „WeJo“) hinsichtlich der Fahrbahnbreite.
Stadt Freiburg
Kommentar der ModerationHallo SGJ,
wir haben den Vorschlag an das zuständige Garten- und Tiefbauamt weitergeleitet und folgende Antwort erhalten:
Bei dem FR1 handelt es sich nicht um einen sogenannten "Radschnellweg", sondern um eine Rad-Vorrang-Route. Die vorgegebenen Standards für Radschnellwege sind hier aufgrund der Randbedingungen (Bauwerke, Topographie, Gewässer samt Rückstauraum, Vegetation etc.) sicher nicht erreichbar.
Als Rad-Vorrang-Route wurden einige Bereiche (sowohl im engen Innenstadtbereich als auch außerhalb) in den letzten Jahren aufwändig ausgebaut, Beleuchtung und Belag sind aus Sicht des Garten- und Tiefbauamtes durchgängig in Ordnung (sonst bitte gerne konkretisieren an welchen Stellen es in ihren Augen einer Sanierung oder Beleuchtung bedarf). Auf der gesamten Länge zwischen Ebnet und Umkirch gibt es kaum Abschnitte unter 2,0 Meter.
Hinweisschilder für Zu-Fuß-Gehende auf die Bedeutung für den Radverkehr sind an allen Zugängen vorhanden verbunden mit der Bitte, als Zu-Fuß-Gehende die Nordseite zu benutzen. Ein Verbot zu Lasten des Fußverkehrs halten wir nicht für angebracht - aus unserer Sicht ist bei rücksichtsvollem Verhalten ein Miteinander auch möglich.
Weitere Abschnitte des FR1 (z.B. Höhe Brauerei Ganter) sollen in näherer Zukunft ausgebaut werden.
Mehr: https://www.freiburg.de/radkonzept/
Merlin ät StadtWandler.org
Aus Interesse: Wurde eine solche Verbreiterung nicht vor 5 Jahren (oder waren's schon 8? Tempus fugit...) immer jeweils für kommendes Jahr angekündigt? Was ist seither passiert?
Florian
Optimierung definitiv nötig, aber 1,85m reichen bei weitem nicht aus, um dem derzeitigen Radverkehr gerecht zu werden; geschweige denn den steigenden Radverkehrszahlen.
WeJo
FR1 hat gravierende Nachteile:
- Sicherheitsprobleme für langsam fahrende Teilnehmende
- an mehreren Stellen viel zu schmal
- für eine tatsächliche Alternative zum Fahrn auf der Straße (Berufsverkehr, Lastenfahrräder, Kinderanhänger, langsame Teilnehmer, E-Bikes...) absolut nicht ausreichend und zukunftstauglich!!
4m Breite sind ein Muss für einen solchen Radweg, 1.85 ist unterdimensioniert und hilft nur über die Akutprobleme
Bobbele_im_Vauban
Das finde ich auch! Für reaktionsschnelle, mutige und sportliche Solo-Radler*innen mit Nerven wie Drahtseilen bedingt geeignet, aber - ausgenommen östlich der Fabrikstr. - nichts für Fahrradanhänger und Lastenräder. Am gefährlichsten finde ich die Geländer - lieber wie früher nahe der Kante balancieren und den Absturz in die Botanik riskieren als am Geländer hängenzubleiben.