Schauinsland: Freizeitverkehr, Parken und ÖPNV

ID: 750

Die Parkplätze auf dem Schauinsland sind an Tagen wie diesen nicht nur voll - sie sind auch kostenlos. Gleichzeitig kostet die Schauinslandbahn einen zapfigen Preis. Gewissermaßen liegt also eine Quersubvention von ÖPNV-Nutzern zu Autofahrern vor. Für Familien lohnt sich die Anfahrt mit dem ÖPNV nicht (oder bestenfalls über Kirchzarten mit dem Bus).

Der Gemeinderat soll
- Parkplätze auf dem Schauinsland kostenpflichtig machen
- Sich beim RVF für eine Integration der Schauinslandbahn in den normalen Tarif einsetzen (das Geld kommt ja von den Parkplätzen)
- Sich für eine Ausweitung der Betriebszeiten der Schauinslandbahn oder einen flexiblen Schönwetterbus in den Randzeiten einsetzen
- Sich bei den Nachbargemeinden für kostenpflichtige Parkplätze auf dem Schauinsland und an weiteren Wanderparkplätzen u.ä. einsetzen
- Eigene weitere Freizeitparkplätze kostenpflichtig machen und mit dem Geld den ÖPNV subventionieren
- Sich für einen verstärkten Busverkehr auf den Schauinsland, inkl. der in der Nähe befindlichen Freizeittäler (Zastlertal, Wilhelmer Tal etc.) einsetzen
- Sich für einen Schnellbus Kirchzarten - Oberried - Notschrei - Todtnau einsetzen.
- Für den Freizeitverkehr in der Regio ein Konzept erstellen und umsetzen
- Im Lichte einer anvisierten Reduktion des automobilen Freizeitverkehrs die Nützlichkeit des Stadttunnels überdenken. Sind Alternativen möglich oder fehlt der Wille?

Übrigstens trägt Freizeitverkehr in der Größenordnung von einem Drittel und mehr zum Verkehr bei. Eine Verkehrswende muß gerade auch hier ein ökologisches Angebot schaffen.

Bild: Andreas Schwarzkopf via Wikimedia, Lizenz Creative Commons BY-SA 3.0

Kommentare (13)

Alexandra

ID: 6.291 23.01.2021 20:52

Vielen Dank für diesen Beitrag!!!!
Eine umweltverträgliches Konzept für unseren schönen Hausberg ist dringend notwendig. Vollsperrung der Schauinslandstrecke für Autos und Motorräder, mindestens am Wochenende und dafür Shuttlebusse im Halbstundentakt. (Skibusse... Busse mit der Möglichkeit das Fahrrad zu transportieren...) In der Schweiz kommt man in die letzten Winkel mit Bahn und Bus....Bei uns ist es immer noch kompliziert, unbequem, langwierig und teuer wenn man Bus oder Bahn als Alternative nutzen möchte.
Alexandra

German

ID: 7.475 27.01.2021 20:35

Wäre dann aber auch fair günstigere Parktickets für Car-Sharer anzubieten, da diese bereits auf ein eigenes Auto verzichten, nur bei speziellem Bedarf ein Auto benötigen und dies auch entsprechend bezahlen.

Reiner

ID: 5.897 22.01.2021 00:58

Reiner
Eine großflächige und konsequente Parkraumbewirtschaftung auf dem Schauinsland und Notschrei wäre ein Gewinn für Besucher, Anwohner und Natur.
Dazu braucht es für die Autos wieder ordentliche Parkplätze und für Alle, die die Parkgebühren lieber in Bus und Bahn investieren, ein besseres Angebot.
Mit den einzuführenden Parkgebühren sollte das ÖNPV-Angebot gestützt und erweitert werden.
Insbesondere sollten an Schönwettertagen nach Bedarf ausreichend Busse eingesetzt werden. Zu wünschen wäre ein Ski Bus von Freiburg bis zum Notschrei, der in Schleife fährt.
Dann könnten auf dem Berg wieder Ruhe, Entspannung, Freude und Sicherheit zunehmen. (Auf den Motorradlärm will ich hier nicht eingehen.)
Es braucht dazu klare Regeln, die konsequent eingehalten werden.
Sehr gute Beispiele dazu gibt es in touristischen Hotspots in Ostdeutschland.
Gerne nehme ich noch Bezug auf den Beitrag von Philipp, dass überlegte Anpassungen zu weniger Stress, Ärger und Zerstörung führen, und die öffentlichen Kassen geschont werden könnten. Die individuelle Freiheit unserer Mobilität braucht hier wie überall Rücksicht und Weitblick, wenn wir sie nicht aufs Spiel setzen wollen.

Philipp

ID: 5.827 21.01.2021 18:46

In den Sommermonaten kommen zudem noch zahlreiche Motorradfahrer*Innen dazu, welche den den Berg als Rennstrecke nutzen.
Der Lärm ist teilweise so groß, dass man seine Unterhaltung unterbrechen muss, da man sein eigenes Wort nicht mehr versteht.
Dass der Schauinsland seit einigen Jahren auch zum Biosphärenreservat gehört kann man sich in solchen Situationen nur noch schwer vorstellen.

Das Geschehen am Berg passt so gar nicht zum "grünen Freiburg", wie sich die Stadt ja oft rühmt. Keinerlei Konzept was die Parkplatzbewirtschaftung angeht. Das Betrifft aber nicht nur die Gemarkung Freiburg, sondern auch Oberried, Münstertal und Lörrach. Bei Letzterem kann ich nur mit dem Kopf schütteln, wenn ich sehe was sich an schönen Wintertagen am Nordic-Center am Notschrei abspielt. Würden hier Parkgebühren erhoben werden, könnte man das Geld in die Instandhaltung der Loipenanlagen stecken oder eben den Bus davon finanzieren. Stattdessen wird die Stadt um Zuschüsse gebeten.

Innovative Ideen - Fehlanzeige!

StattSpaziergänge

ID: 5.788 21.01.2021 16:02

Es gab hierzu ja vor einigen Jahrzehnten die Initiative die Schwarwaldgipfel (siehe Belchen) vom motorisierten Individualverkehr zu befreien. Bis dahin ist das hier schon mal ein gangbarer Vorschlag.

Christoph

ID: 4.983 13.01.2021 21:39

Sehr unterstützenswert: Integration der Schauinsland in den ÖV und wirklich mal sinnvoll den lokalen Freizeitverkehr planen/lenken. Bisher wird die Bahn ja 'nur' als Museumsbahn gesehen - und dann noch zwei Monate im Jahr stillgelegt (und jetzt während der Covid-Zeit könnte man familienweise damit hochfahren - stattdessen quetschen sich die Massen in die Busse....).
Und wenn dann am Wochenende ernsthaft die Strecke von Horben zum Schauinsland für den motorisierten Individualverkehr gesperrt würde - dann könnte man sich auch mal als Alltagsradler an den Berg wagen.

Bobbele_im_Vauban

ID: 5.006 14.01.2021 02:08

Das ist alles andere als eine Museumsbahn! Die Stationen und Masten sind zwar 90 Jahre alt, aber alles Andere ist mehr oder weniger neu, die butterweiche Steuerung sogar auf dem neuesten Stand. Eine Museumsbahn wäre es, wenn die alten Großkabinen (mit Schaffner!) noch fahren würden, die 1986 durch kleinere Kabinen mit vollautomatischem Betrieb ersetzt wurden. Und die zweimal jährlichen Revisionen sind nötig (und, wenn ich mich nicht sehr irre, vorgeschrieben), um ganz sicher zu gehen, daß auch weiterhin nichts passiert.

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Bobbele_im_Vauban

ID: 4.837 12.01.2021 01:40

Mit einer Einschränkung: Die Schauinslandbahn kommt nicht für die Kosten der Parkplätze auf, sondern fährt - betriebswirtschaftlich isoliert betrachtet - sogar Verluste ein. Vielmehr "subventioniert" die Schauinslandbahn die Hotels und Gaststätten in Freiburg, da sie die Attraktivität für Tourist*innen erhöht.

Christian

ID: 4.828 11.01.2021 23:38

Gehe bei allem voll mit aber soweit ich weiss gehört der Schauinsland zur Gemeinde Oberried, nur diese kann dann Parkgebühren einrichten.

Sehr_Gerne

ID: 5.083 14.01.2021 22:18

Der Gipfel ist Gemarkungsgrenze (und Freiburg die deutsche Stadt mit dem größten Höhenunterschied). Die Parkplätze direkt am Gipfel gehören zur Stadt. Ob wohl Oberried ein Problem ob eines Parkobulus auf ihrer Gemarkung hat?

mümo

ID: 4.781 11.01.2021 15:03

Ich unterstütze die Forderungen bis auf die Infragestellung des Stadttunnels.