Beim Umbau der Kreuzung der Basler Str. mit der Reiter- und Kronenstr. im Zuge des Baus der Stadtbahn Rotteckring wurde die bis dahin bestehende Regelung aufgehoben, daß Radfahrer*innen, die von der Johanneskirche kommend in Richtung Merzhauser Str. / Vauban weiterfahren wollten, den dortigen Fußgängerüberweg benutzen durften, um nach links in die Reiterstraße abzubiegen. Das Schild „Gemeinsamer Geh- und Radweg“ wurde entfernt, die Ampeln zeigen seither nur noch Fußgängersymbole und keine Fahrräder mehr an.
Mein Vorschlag ist, diese Änderung rückgängig zu machen. Ich wäre alternativ auch mit dem Zeichen „Gehweg“ mit Zusatzzeichen „Radfahrer*innen frei“ einverstanden.
[Nebenbei bitte ich die Verwaltung und die fahrrad-affinen Fraktionen, zu prüfen, wie es ermöglicht werden kann, die durch diese Kreuzung getrennten Teile des gemeinsamen Geh- und Radwegs auf der alten Trasse der Höllentalbahn so miteinander zu verbinden, daß man sie in beiden Richtungen legal und ohne absteigen zu müssen durchgehend befahren kann. Gemeint sind zum einen der Weg, welcher von der Schwimmbadstr. aus entlang der Waldorfschule zu dieser Kreuzung führt und zum anderen der leicht versetzt in exakt gleicher Richtung auf der anderen Seite zur Heinrich-von-Stephan-Str. weiterführende Weg – in den man dann bitte auch aus Richtung Hauptbahnhof kommend einbiegen können sollte.]
Begründung:
Es handelt sich hierbei um eine im Radnetz augenscheinlich vorgesehene und aus meiner Sicht auch wichtige und notwendige Verbindung. Radfahrer*innen, die aus der Talstr. oder KaJo kommen, werden, sofern sie ortskundig sind, vor die Wahl gestellt, entweder gegen die StVO zu verstoßen (was für mich nicht in Frage kommt, sofern ich mich nicht in einer ansonsten ausweglosen Situation wiederfinde…) oder einen der folgenden zeitraubenden und meist gefährlichen Umwege zu wählen:
Variante 1:
Ich selber biege aus der Basler Str. nach links in die Schwimmbadstr. ab und nehme dann die Lorettostr.. An der Einmündung der Schwimmbadstr. in die Lorettostr. ist es eher die Regel als die Ausnahme, daß der von links kommende Schleichverkehr sowohl die bis zu dieser Stelle geltende Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h als auch meine Vorfahrt, da ich von rechts komme, mißachtet. Ich muß also höllisch aufpassen…
Unmittelbar nach der Einmündung, an der ich nur langsam fahrend abbiegen kann (und zwar auch dann, wenn mir vorschriftsmäßig die Vorfahrt gewährt wird oder ich das seltene Glück habe, daß das nächste von links kommende Auto noch weit genug weg ist, um es riskieren zu können…), folgt ein Zebrastreifen und ein kurzer steiler Anstieg zur Einmündung Mercystr.. Wenn ich keinen Anhänger ziehe und noch genügend Kraft für einen Sprint übrig habe, sollte ich möglichst rasch auf Tempo 30 beschleunigen. Dadurch verringert sich die Wahrscheinlichkeit, trotz der folgenden unübersichtlichen Kurve bei der kleinsten Lücke im Gegenverkehr überholt und geschnitten zu werden und kurz darauf hinter dem betreffenden Auto im Ampel-Rückstau anhalten zu müssen, von geschätzt 99% auf etwa 50 bis 60%.
Variante 2:
Ebenfalls in die Schwimmbadstr. abbiegen und dann nach rechts in die Bayernstr., die in die Reiterstr. mündet. Dies dürfte zwar die am wenigsten gefährliche Variante sein, jedoch ist die Bayernstr. ziemlich eng und man muß dreimal bremsen, vorsichtig (!) abbiegen und wieder beschleunigen.
Variante 3:
Der Basler Str. folgen und vor der Straßenbahnhaltestelle „Heinrich-von-Stephan-Str.“ die Fußgängerampel benützen – das ist, wenn ich es richtig im Gedächtnis habe, dort ohne abzusteigen erlaubt. Das geht aber nur mit herkömmlichen Fahrrädern ohne Anhänger, nicht aber mit Liege- oder Lastenrädern, Fahrradtaxis, Rikschas oder Tandems, denn die Verkehrsinseln sind nur so breit wie die Bahnsteige, und man kommt nicht immer in einem Zug rüber – zumindest nicht dann, wenn eine Straßenbahn sich am Signal angemeldet und „Fahrt“ (F 1) bekommen hat. Und nach dem Ende des Überwegs ist sowieso noch die Frage, wie man von dort aus im Bereich der dreieckigen Verkehrsinsel legal weiterfährt…
Variante 4:
Noch ein Stück weiterfahren und so, wie es auf einem Schild eingezeichnet ist, aus der Basler Str. nach links in die Merzhauser Str. abbiegen.
Variante 5:
Von der KaJo kommend die dort schmale und sau-gefährliche FR 1 bis zur Kronenbrücke nehmen. Sobald frei ist (es gibt aber keine Ampel!), nach rechts auf die Brücke abbiegen, dabei auf die ganz linke Spur wechseln und bei „Grün“ wenden. Wobei, nein, auch das könnte möglicherweise beides ordnungswidrig sein... Anschließend die Kronenstr. entlang fahren – aus dieser kann man (was vor dem Umbau ordnungswidrig war!) jetzt legal in die Reiterstr. abbiegen.
Jedenfalls, absteigen und schieben halte ich in der heutigen Zeit für unzumutbar. Das kann man mal machen, wenn man mit einem herkömmlichen Fahrrad und nur wenig Gepäck unterwegs ist, aber nicht mit Fahrradanhänger, Lastenrad oder einem dreirädrigen Liegerad: Solche Fahrzeuge kann man nicht wirklich schieben – jedenfalls nicht über einen Fußgängerüberweg! Radverkehr sieht heutzutage ganz anders aus als noch in den 1990er Jahren – das ist zunehmend auch Güterverkehr und das sind immer mehr Familien.
Christian
Wo ist hier seitens der Stadt das Problem ? Die Fußgängerampel muss für Radfahrer erweitert werden !