Seit fast zwei Jahren befindet sich das Team des Geburtshaus Freiburg in der Gründungsphase und von Beginn an auch in Gesprächen mit verschiedenen Stadtratsfraktionen. Was folgte, war eine interfraktionelle Anfrage von Bündnis 90/ Die Grünen sowie CDU, um das Thema Investitionskostenzuschuss für das Geburtshaus Freiburg erstmals auch in der Verwaltung einzubringen.
Um darzustellen, dass wir uns auch auf großes Interesse seitens der Zivilgesellschaft berufen dürfen, haben wir OB Martin Horn im September 2019 unsere Petition inklusive mehr als 5300 Unterschriften und Statements überreicht. Zahlreiche Freiburger Familien haben sich im Nachklang in einem offenen Brief an Sie nochmals für die Unterstützung des Geburtshaus Freiburg eingesetzt. Nach langer Immobiliensuche steht das Geburtshaus Freiburg vor dem Beginn der Umbaumaßnahmen. An seinem Entstehungsort in der Schreiberstraße nimmt das Geburtshaus zukünftig einen zentralen Platz in unserer Stadt ein.
Dank der Unterstützung der Neumayer-Stiftung in Höhe von 150.000 € sowie derzeit weiterer ca. 30.000 € privater Spenden können wir den größten Teil der Umbau- und Einrichtungskosten bereits stemmen. Was übrig bleibt, ist eine Finanzierungslücke von ca. 70.000 €.
Mit einem einmaligen Investitionskostenzuschuss von 50.000 € für das Geburtshaus Freiburg könnte die Stadt Freiburg ein Zeichen setzen und sich in die Reihe anderer deutsche Städte einreihen, die „ihre“ Geburtshäuser ebenfalls unterstützt haben.
Es wäre ein so wichtiges Zeichen der Anerkennung - sowohl der Anerkennung des großen Wunschs der Freiburger Frauen und Familien nach der Betreuung und Begleitung sowie Geburt in einem Geburtshaus, als auch der Anerkennung der unerlässlichen Arbeit, die die Hebammen für unsere Gesellschaft leisten und trotz widriger Umstände weiter leisten möchten.
Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, dass Freiburg auch weiterhin seinem Ruf als familienfreundliche Stadt gerecht werden kann. Wir möchten einen Gegentrend zum Hebammenmangel initiieren - mit einem zukunftsträchtigen Arbeitsmodell, das Hebammen ermöglichen soll, viele Jahrzehnte in ihrem Beruf zu verbleiben, ohne nach (derzeit durchschnittlich) 5-7 Jahren auszubrennen und auszusteigen. Mit unserer Kooperation mit der neuen Freiburger Hebammenschule, der Hebammenakademie Südwest, möchten wir einen Beitrag zur Ausbildung künftiger Kolleginnen leisten.
Wir möchten nicht zuletzt Freiburger Frauen und Familien ermöglichen, den Ort der Geburt Ihres Kindes frei wählen zu können und den Prozess von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett selbstbestimmt und hebammengeleitet zu durchleben - selbstverständlich in Kooperation mit interessierten niedergelassenen Gynäkolog*innen, von denen bereits mehrere freundliches Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet haben, sowie den geburtshilflichen Kliniken unserer Stadt.
Weitere Informationen: www.geburtshausfreiburg.com
Stadt Freiburg
Kommentar der ModerationDer Vorschlag wurde in den Haushalt aufgenommen.
Mehr: https://www.freiburg.de/haushalt > Erfolgreiche Anträge > Soziales
Stadt Freiburg
Kommentar der ModerationZu diesem Vorschlag gibt es Änderungsanträge der Fraktionen Grüne, Eine Stadt für alle (ESFA), FDP/BfF und Freiburg Lebenswert (FL): Geburtshaus Freiburg
Mehr: https://www.freiburg.de/haushalt > Haushaltsberatungen > OZ 428-431
Maria
Jede Frau muss das Recht haben ihr Kind außerklinisch gebären zu können, wenn sie sich dabei sicherer fühlt. Bitte unterstützt die Tatkräftigkeit der Hebammen, die sich für die schwangeren Menschen einsetzen und alles dafür tun, um sie sicher und professionell begleiten zu können. Lasst Frauen bzw. Familien und Hebammen nicht alleine!
Es ist nicht egal wie wir geboren werden!
Barbara
Ja, bitte, wir brauchen ein Geburtshaus und die Unterstützung der Stadt dazu- zu vielen Frauen, die sich eine 1-zu-1 Betreuung im selbstbestimmten Rahmen für ihre Geburt wünschen, müssen wir Hausgeburtshebammen aus mangelnder Kapazität absagen. Dieses Geburtshaus mit diesem engagierten jungen Team ist herzlich willkommen!
Barbara Portele
Lotti
Freiburg BRAUCHT ein Geburtshaus!! Es ist fast unvorstellbar, dass eine so alternative Stadt keinen alternativen Ort für Gebärende hat!! Die Stadt Freiburg schreibt sich auf die Fahne, dass sie Grün und andersdenkend ist. Da wäre es doch genau sinnvoll, einen größeren finanziellen Beitrag zu spenden, um einen Ort zum natürlichsten Prozess überhaupt - der Geburt - zu kreieren!
Johanne
sorry, aber 5000 euro satt der benötigten 50.000 sind kein Zeichen der Solidarität. Das ist ein einziger Witz. Daran ist zu erkennen, wie wichtig der Stadt Freiburg ihre Kinder sind. Geburtshäuser sind so unglaublich wichtig, um die medizinische Traumatisierung zu umgehen.
Helen
Das fehlt seit langem in Freiburg!
Stadt Freiburg
Kommentar der ModerationHallo Isabell,
wir haben den Vorschlag an das zuständige Amt für Soziales und Senioren weitergeleitet und folgende Antwort erhalten:
Innerhalb des Stadtkreises Freiburg bestehen bereits gesundheitspolitisch Förderungen im Bereich der Geburtshilfe mit unterschiedlichen Ansätzen. Ein einmaliger Investitionskostenzuschuss ist aufgrund der aktuellen Haushaltssituation aus Sicht der Verwaltung in den kommenden Jahren nicht umsetzbar, weshalb der erbetene Investitionskostenzuschuss für das Geburtshaus i. H. v. 50.000 EUR nicht im Doppelhaushalt 2021/2022 vorgesehen ist.
Als Zeichen der Solidarität wurden am 11.01.2021 aus bestehenden Verfügungsmitteln des Ersten Bürgermeisters und des Amtes für Soziales und Senioren ein einmaliger Zuschuss in Höhe von 5.000 EUR an das Gründungsteam überwiesen.
Timo
Das ist guter Schritt, und ein schneller dazu :)
Andrea
Freiburg braucht unbedingt ein Geburtshaus. Es ist nicht egal, wie Menschen zur Welt kommen und Gewalt im Kreißsaal ist keine Kleinigkeit. Das Geburtshaus zu unterstützen, bedeutet, nicht länger wegzuschauen! "Innerhalb des Stadtkreises Freiburg bestehen bereits gesundheitspolitisch Förderungen im Bereich der Geburtshilfe mit unterschiedlichen Ansätzen."? Diese Ansätze reichen nicht. Und langfristig zahlen sich geburtstraumatisierte Mütter und Babies auch monetär nicht aus.
Daniel
Wir sind Menschen, wir sind biologisch und ein Teil der Natur. Wo, wenn nicht bei der Geburt, sollte diese Tatsache die meiste Berücksichtigung finden? Als dreifacher Vater und Mensch, möchte ich mich ganz herzlich bei den Hebammen bedanken für diesen Hoffnungsschimmer menschlicher Gefühle.