Begegnungshaus Farrenstall in Waltershofen: Bürgerschaftliches Engagement angemessen unterstützen

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Erstellt von Baf am 18.01.2021 um 20:49 Uhr

Mit hohem bürgerschaftlichen Engagement ist der Verein „Z’sämme – Bürgernetz Waltershofen e.V.“ mit vielen Bürgerinnen und Bürger daran, den ehemaligen Farrenstall im Zentrum Waltershofens zu einem generationsübergreifenden Begegnungshaus auszubauen.
Hintergrund: Geleitet von dem gemeinsamen Ziel, Waltershofen als lebenswerte Gemeinschaft zu erhalten und zu fördern, haben sich Waltershofener Bürgerinnen und Bürger und die Stadt Freiburg zusammengeschlossen, um durch diese Verbindung als generationsübergreifende und inklusive Gemeinschaft die dazu notwendige und hilfreiche Infrastruktur zu schaffen und zu stärken. Bürgerschaftlichem und institutionellem Engagement soll auch durch die Erschließung geeigneter Räume eine Heimat und organisatorische Basis geschaffen werden.
Zur Verbesserung der sozialen und kulturellen Entwicklung der Ortschaft Waltershofen sollen räumliche, finanzielle und personelle Ressourcen für bürgerschaftliches Engagement erschlossen werden.
„Begegnung braucht Raum“ – deshalb sind Aufbau und Betrieb einer zentral gelegenen, fußläufig erreichbaren Begegnungsstätte Schwerpunkt der Bestrebungen des Vereins und der Ortschaft.
Dabei geht es nicht primär um einen zukünftigen Raumbedarf, sondern um Platz für die zahlreichen, bestehenden Projekte von „Z’sämme“ und für die Aktivitäten anderer Vereine und Initiativen. Einen Überblick über die vielfältigen Aktivitäten des Vereins gibt die Internetseite www.zaemme.net.
Demografischer und soziokultureller Wandel führt auch in Waltershofen dazu, dass sich der Kontakt- und Versorgungsbedarf älterer Menschen einerseits und die diesbezüglichen Chancen andererseits stark auseinander entwickeln. Abnehmende Bevölkerung der 30- bis 60-jährigen „pflegenden Kinder“, die steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen und die abnehmende Bedeutung pflegebereiter Milieus stehen einer steigenden Zahl alleinlebender älterer Menschen gegenüber.
Ziele: In einem Begegnungshaus
• soll gesellschaftliche Teilhabe auch in hohem Alter durch einen niedrigschwelligen Zugang ermöglicht werden,
• sollen Begegnungsstrukturen für ein inklusives, generationsübergreifendes Miteinander geschaffen werden,
• soll Hilfe und Beratung organisiert und vermittelt werden,
• soll als Ausgangspunkt für Aktivitäten und Unternehmungen eine aktive Lebensgestaltung gefördert werden.
Die Zielsetzung des Waltershofener Begegnungshauses entspricht den Zielen der „Richtlinien zur Förderung von Begegnungszentren und Begegnungsstätten durch die Stadt Freiburg im Breisgau“ (siehe Drucksache G-14/171) und greift die Ergebnisse und Empfehlungen der Arbeitsgruppe "Frauen & Männer 65plus – Leben und Wohnen im Quartier" (vgl. Drucksache G-14/179) auf.
Das hohe bürgerschaftliche Engagement im Stadtteil bietet die Gewähr nicht nur für die Errichtung des Hauses, sondern auch für die lebendige Umsetzung dieser Ziele.
Das Haus: Der „alte Farrenstall“, wie das Gebäude in der Ortsmitte genannt wird, war seit seiner Erbauung vor über 100 Jahren schon immer Gemeinschaftshaus für den Ort. Wegen der historischen Bedeutung dieser Nutzung genießt das Gebäude auch Denkmalschutz.
Der Bau: Im ersten Bauabschnitt wurde das Gebäude zunächst statisch gesichert und durch die aufwändige Restauration des Daches vor weiterem Verfall bewahrt und im anschließenden zweiten Bauabschnitt durch den Ausbau des Erdgeschosses mit einem großen Saal, dem Eingangsfoyer, der Küche und den Toilettenanlagen für eine barrierefreie Nutzung erschlossen.
Im dritten Bauabschnitt wurde das Obergeschoss mit einem Saal, Galerie und Toilettenräumen im Rohbau ausgebaut. Durch den Einbau eines Fahrstuhls und einer induktiven Höranlage im Hauptraum wird auch das OG behindertengerecht genutzt werden können..
Der aktuelle Baustand und der Fortgang der Arbeiten lassen sich unter www.zaemme.net/baualbum.htm im Internet verfolgen.
Perspektive: Nunmehr soll nach siebenjähriger Bauzeit der Aus- und Umbau in den kommenden zwei Jahren als vierter Bauabschnitt mit dem Innenausbau des OG zum Abschluss kommen. Die lange Bauzeit ist damit zu erklären, dass dieses Projekt im Rahmen von ehrenamtlichem, bürgerschaftlichem Engagement – zumindest zur Hälfte finanziert mit Eigenmitteln aus Spenden der Bürger_innen, Aktionen und Veranstaltungen – verwirklicht wird und dass sich die Vorstandschaft des Trägervereins „Z´sämme“ immer verantwortungsbewusst nach dem Vorhandensein finanzieller Mittel gerichtet hat, wobei sie auch auf städtische Förderungen angewiesen ist. In der Coronazeit ist zudem ein wichtiges Standbein zur Akquirierung von Eigenmitteln durch Veranstaltungen und Vermietungen weggefallen.
Resümee: Der bereits heute deutlich sichtbare und weiter steigende Bedarf nach Begegnungsmöglichkeiten einerseits sowie der durch das hohe bürgerschaftliche und finanzielle Engagement der Waltershofener ermöglichte Erfolg von „Z’sämme“ und vor allem dessen Begegnungshaus-Projektes andererseits, versprechen eine nachhaltige und lohnende Investition in die Entwicklung des Stadtteils.
In diesem Sinne bitten wir um eine Förderung durch die Stadt Freiburg.

Kommentare (7)

Stadt Freiburg

Kommentar der Moderation
ID: 7.900 18.03.2021 11:17

Zu diesem Vorschlag gibt es Änderungsanträge der Fraktionen Grüne, Eine Stadt für alle (ESFA), SPD/Kulturliste, CDU, Freie Wähler (FW), AfD und Freiburg Lebenswert (FL): Farrenstall Waltershofen Zuschuss (Z´sämme).
Mehr: https://www.freiburg.de/haushalt > Haushaltsberatungen > OZ 325-331

Nette

ID: 7.419 27.01.2021 19:00

Ein großartiges Projekt!Unterstützenswert!

Nette

ID: 7.418 27.01.2021 19:00

yein großartiges Projekt!Unterstützenswert!

Nette

ID: 7.417 27.01.2021 18:59

yein großartiges Projekt!

Johannes

ID: 6.895 26.01.2021 13:39

Der Beteiligungshaushalt ist grundsätzlich natürlich eine begrüßenswerte Angelegenheit, für Projekte wie das Waltershofener Begegnungshaus, das sich in hohem Maße an Seniorinnen und Senioren wendet, mangels derer meist nur schwach ausgeprägten digitalen Affinität jedoch kaum nutzbar. Die Anzahl der "Likes" ist daher – je nach Vorschlag – sehr stark zielgruppenabhängig.
Ich bin allerdings zuversichtlich, dass diese Problematik – ebenso wie die Sinnhaftigkeit einer Förderung des Leuchtturmprojektes "Farrenstall" – bereits erkannt sind.

JKS

ID: 5.747 21.01.2021 12:32

Dieses Projekt ist eines der wichtigsten Initiativen zum sozialen Zusammenhalt/Austausch in ländlicher Gegend! Gerade in der Nach-Corona-Zeit wird es dringend darauf ankommen, Waltershofener Bürgrinnen u. Bürgern einen Ort des Austausches und der Kontaktfindung zu geben. Das hohe ehrenamtliche Engagement der Dorfgemeinschaft muß seitens der Stadt mindestens gleichwertig unterstützt werden! (Dr. H.Steffen)