Aus Alt mach Neu – Eine Straßenbahn als Freiraum für Freiburgs Jugend

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Erstellt von Jusos Freiburg am 21.01.2021 um 11:38 Uhr

Freiburg ist jung und innovativ, verbindet dabei wie kaum eine andere Stadt Tradition mit Nachhaltigkeit und Ökologie.

Dies wünschen wir uns auch für die Jugendarbeit in Freiburg. In Gesprächen mit Herrn Oberbürgermeister Horn und dem Jugendbüro der Stadt wurde uns klar, dass es an nicht-kommerziellen Freiräumen für Jugendliche und junge Erwachsene in unserer Stadt mangelt.

Leider fehlt ein Ort, an welchem sich junge Menschen austauschen können und die Möglichkeit haben, sich frei zu fühlen, ohne dabei Anwohner:innen zu stören oder ihr gesamtes Taschengeld opfern zu müssen. Wir wollen mit diesem Projekt einen Ort für die Jugend Freiburgs schaffen, welcher nur ihr gehört und dabei den Austausch zwischen den Jugendlichen unterschiedlicher Stadtteile, Schulformen und sozioökonomischer Herkunft fördern.

Bei unseren Überlegungen war es uns wichtig, ein Projekt zu entwickeln, welches zum Charme Freiburgs passt. Was wäre dabei naheliegender, als eine unserer alten, ausrangierten Straßenbahnen zu einem Treffpunkt für Jugendliche umzufunktionieren?

Auf die Idee brachte uns ein Instagram-­­Post von Oberbürgermeister Horn, welcher die Versteigerung der alten Straßenbahnen ankündigte. Natürlich halten wir den Verkauf von ausgedienten Bahnen rational für sinnvoll. Aber warum können wir unserer liebgewonnenen Straßenbahn nicht einfach neues Leben einhauchen und dabei lange Transportwege verhindern? Ganz nach dem Motto „aus Alt mach Neu“.

Konkret wünschen wir uns, eine der alten Straßenbahnen zu einer Begegnungsstätte für Jugendliche und junge Menschen umzubauen und diese an einem Ort aufzustellen, welcher der Jugend Freiburgs wieder einen Treffpunkt gibt – ohne Kaufzwang und Konflikte mit den Anwohner:innen. Darüber hinaus wäre es uns ein Anliegen, dass dieses Projekt mit einer vollen Sozialarbeiter:innenstelle begleitet wird.

Der zukünftige Standort sollte die Interessen der jungen Menschen, der betroffenen Anwohner:innen und der Stadt vereinen. Kommunikation und ein demokratischer Prozess sind bei der Suche nach einem geeigneten Standort entscheidend, um Konflikte bereits frühzeitig zu vermeiden. Bezüglich der Standortfaktoren ist hierbei entscheidend, dass sowohl ein Stromanschluss gegeben ist als auch die Möglichkeit der Installation von sanitären Anlagen besteht. Darüber hinaus muss der Standort an den öffentlichen Nahverkehr und das Fahrradnetz angebunden sein, da die Zielgruppe hauptsächlich minderjährig ist. Konkret könnten wir uns etwa einen Anschluss an das Neubaugebiet Dietenbach oder die Belebung von Plätzen wie dem Stühlinger Kirchplatz oder dem Eschholzpark vorstellen.

Der Umbau an sich soll ein Projekt von Freiburger:innen für Freiburger:innen werden. Wir möchten hier die Zusammenarbeit zwischen den Generationen fördern und damit ein einzigartiges Projekt schaffen. Dabei hoffen wir auf die Spendenbereitschaft der Freiburger:innen und ehrenamtliches Engagement. Ebenso sollte das Projekt mit einer deutschlandweiten Fundraising-Kampagne finanziert werden. Für die Umsetzung des Projekts wird es darum notwendig sein, einen eingetragenen Verein zu gründen. Da uns bewusst ist, dass dieses Projekt nicht ohne geeignete Fachkräfte realisiert werden kann, wäre es uns ein Anliegen, dass das heimische Handwerk die Jugendlichen bei den Umbaumaßnahmen unterstützt. Hierbei ist es uns wichtig den Umbau der Bahn zu nutzen, um den Jugendlichen die Attraktivität einer Ausbildung im heimischem Handwerk näherzubringen.

Bisher ungeklärt ist die Frage nach einem Ort, an welchem der Umbau durchgeführt werden kann. Die Findung dieses Ortes stellt neben dem finanziellen Aspekt einen der Dreh- und Angelpunkte des Projekts dar.

Zusammengefasst handelt es sich hier um ein Projekt, welches sich über mehrere Jahre erstrecken wird und sowohl eine hohe finanzielle Ausstattung als auch erheblichen Personalaufwand erfordert. Auf den ersten Blick mag die Coronakrise nicht der richtige Zeitpunkt für den Start eines solch ressourcenverschlingenden Projekts sein. Dem widersprechen wir aber entschieden: Genau jetzt gilt es, den Schüler:innen, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Freiburgs zu zeigen, dass sie nicht die vergessene Generation sind und dass wir zusammen mit ihnen ihre Zukunft gestalten. Denn was diese Generation braucht, ist ein Platz, um sich austauschen zu können, auch bei Regen, unabhängig von Zoom und BigBlueButton.

Deshalb, liebe Bürger:innen Freiburgs, unterstützen Sie unser Anliegen mit Ihrer Stimme. Zeigen Sie der Jugend unserer Stadt, dass sie – insbesondere nach dieser einsamen Zeit – hier weder fehl am Platz noch unerwünscht ist, sondern gleichberechtigter Teil unserer Gemeinschaft.

Kommentare (16)

JensP

ID: 7.573 27.01.2021 23:05

Ausgezeichnete Idee.

AnkeD

ID: 6.738 25.01.2021 19:49

Es ist wichtig und unterstützenswert, Orte zu schaffen, an denen sich junge Menschen treffen können. Deswegen: klasse Idee!

Stephanie

ID: 6.511 24.01.2021 21:49

Tolle Idee!
Bei der Umsetzung sollte auch an Barrierefreiheit gedacht werden.

Goetz

ID: 6.300 23.01.2021 21:11

Gratuliere zu dieser praktischen, pfiffigen und gut umzusetzenden Idee!

Jo

ID: 6.272 23.01.2021 19:47

Großartige Idee!

Lene

ID: 6.267 23.01.2021 19:19

Tolle Idee - vor allem ist es ein gutes Aushängeschild für die Stadt Freiburg. Klasse ist auch, dass es Menschen zusammenbringt, die sonst vielleicht nicht zusammen kommen und alle etwas dabei lernen.

Anna

ID: 6.163 23.01.2021 08:36

super schöne Idee! Für Teilhabe und Begegnung brauchen junge Menschen Freiräume, das ist eine tolle Möglichkeit dafür :)

Angela

ID: 6.093 22.01.2021 19:42

Tolle Idee!

Giulia

ID: 5.903 22.01.2021 04:00

Finde die Idee klasse!

Wolfgang

ID: 5.895 22.01.2021 00:06

Grundsätzlich begrüßenswert! Ich frage mich nur, wie die Straßénbahn isoliert werden soll, um im Winter beheizbar zu sein.