Kostenloser Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) im Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF)

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Wie kann es sein dass es meist günstiger ist im RVF mit dem Auto als mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein? Freiburg ist grün, unterstützt mit den hohen Preisen im ÖPNV aber vor allem das Menschen, sich lieber ins Auto als in Bus und Bahn zu setzen. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) verbraucht eine Fahrt mit Bus und Bahnen nur halb so viel Energie pro Passagier als eine Fahrt mit dem Auto. Zudem bleibt die Fahrt mit kostenlosen öffentlichen Verkehrsmitteln und somit, Mobilität kein Luxusgut. Ergo, würde ein kostenloser öffentlicher Nahverkehr auch zur Verringerung der Spaltung zwischen Arm und Reich beitragen.
Wären öffentliche Verkehrsmittel zuverlässig, praktisch und zusätzlich umsonst, würden sie bei einer individuellen Kosten-Nutzen-Rechnung am besten abschneiden.

Wer jetzt laut aufschreit und fragt, woher das Geld zur Finanzierung eines solchen Projektes stammen solle, der muss sich zuerst fragen, wie viel das Autofahren die Allgemeinheit kostet. 180 Euro kosten die Schäden, die bei jeder Tonne ausgestoßenem Kohlendioxid entstehen. 164 Milliarden Euro Schaden verursachte der Kohlendioxidausstoß alleine 2016 in Deutschland.
Das Umweltbundesamt rechnet auch die Kosten ein, die durch gesundheitliche Schäden entstehen: Gehörschäden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Herzinfarkte sind mögliche Langzeitfolgen chronischer Lärm- und Schmutzbelastung.

Fazit: Wenn mehr Menschen auf den öffentlichen Nahverkehr statt auf das Auto zurückgreifen, verringert sich der Ausstoß an Stickstoffdioxid, welcher langzeitliche enorme Schäden begünstigt. 40 Prozent der in Deutschland emittierten Stickoxide werden laut Umweltbundesamt durch den Verkehr verursacht. Ausserdem soll Mobilität kein Luxusgut darstellen und für alle zugänglich sein. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft sowieso schon weit auseinander. Deshalb, kann sich Freiburg als sozialökologisch nachhaltige Stadt etablieren indem es für alle Menschen einen Kostenlosen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im RVF bereitstellt.

Kommentare (5)

German

ID: 7.466 27.01.2021 20:26

Bin dafür! (Der Like-Button funktioniert bei mir gerade nicht :-(

Merlin ät StadtWandler.org

ID: 6.570 25.01.2021 02:23

Auf den Punkt gebracht: Wie, wir können uns keinen kostenlosen ÖPNV leisten? Angesichts der Vollkosten des Autoverkehrs können wir es uns nicht leisten, es nicht zu tun.

Leider ist die Freiburger Schule (die Eucken'sche, nicht die spätere), die solche Vollkosten zurechnen wollte, nicht mehr en vogue. Und die Kommune kann's alleine nicht richten.

Jusos Freiburg

ID: 6.490 24.01.2021 20:51

Die sozialökologische Wende schaffen wir nur mit einem kostenlosen ÖPNV, der weiter ausgebaut wird.

jooga

ID: 6.371 24.01.2021 12:25

1. Dass es günstiger sei, mit dem Auto unterwegs zu sein, ist eine haltlose Behauptung. Ich behaupte das Gegenteil. Ein Auto verursacht nämlich nicht nur Betriebskosten durch Spritverbrauch, sondern auch Wartungskosten, Wertverlust, Kosten für Steuern und Versicherung, Reparaturen, Verschleiß, Parken usw.
2. Wo ist die Gegenrechnung? Wieviel Milliarden oder Billionen an Nutzen entsteht denn durch den Individualverkehr?
3. Ja, wenn alle gleich arm sind und nur noch den ÖPNV nutzen können und dürfen, dann ist endlich der Traum von Gerechtigkeit und Gleichheit verwirklicht.

Björnemann

ID: 6.491 24.01.2021 20:52

Liebe*r jooga,
danke für Ihr Interesse an dem Vorschlag, Ihrem Kommentar und den darin enthaltenen Gegendarstellungen und Gegenfragen.
Beim ersten Punkt beziehe ich mich auf eigene Erfahrungen und derer in meinem Umfeld. Darin sind ganz viele Faktoren mit eingerechnet. Wie die von Ihnen erwähnten Kosten, aber auch die schlussendlichen Fahr- und Wartezeiten. Sicherlich ist der Aspekt der häufigen Nutzung ein Streitpunkt, da Abonnements die Preise senken.
Zu Punkt zwei, sehen Sie richtig, dass in meiner Argumentation keine Gegenrechnung stattfindet. Aus gutem Grund, da ich den wirtschaftlichen Nutzen nicht mit dem ökologischen Nutzen vergleichen will, auf dem meine Argumentation basiert.
Bezüglich dem dritten Punkt, sehe ich in meinem Text nirgends die Behauptung eine Erfüllung eines Traums hinzu Gerechtigkeit und Gleichheit zu ermöglichen. Ich argumentiere lediglich dass die Einführung eines kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs "auch zur Verringerung der Spaltung zwischen Arm und Reich beitragen" würde.
Herzliche Grüße