Sichere Radwege durch "Stabstelle Fahrrad"

ID: 906
Erstellt von Andreas am 22.01.2021 um 11:08 Uhr

Radfahren in Freiburg ist vielerorts sehr gefährlich. Häufig trifft das auch auf neu gebaute aber schlecht geplante Radwege zu (ein Beispiel wird am Ende des Textes beschrieben).

Um solche planerischen Mängel in Zukunft zu verringern und bestehende Wege zu verbessern, schlage ich vor, eine "Stabstelle Fahrrad" bei der Stadt einzurichten, welche...
1. die Radwegeführung beim Neu- und Umbau von Verkehrswegen bereits in der frühen Planungsphase auf ihre Sinnhaftigkeit und Sicherheit überprüft.
2. Meldungen von FahrradfahrerInnen zu baulich kritischen Stellen oder Verkehrsregelungen (via App?) sammelt, überprüft und ggf. eine Verbesserung in die Wege leitet.
3. selbst aktiv und systematisch den sich rasant entwickelnden Radverkehr in der Stadt gestaltet.

Ein Radweg ist dann sicher, wenn 80-jährige wie 12-jährige sich bei der Nutzung keine Sorgen machen müssen. Das halte ich nur auf 10% der Freiburger Radwege für gegeben. Der Blick zu den Nachbarn Niederlande und Dänemark zeigt, was möglich wäre. Vielleicht lässt sich auch von dort ein erfahrener Radwege-Planer rekrutieren oder als externer Berater gewinnen.

Die auf der Karte ausgewählte Location an der Schnewlinstraße ist ein Beispiel von vielen:

Die Anschlüsse des Radverkehrs an querende Verbindungen befinden sich hier im Bereich der Dreisambrücke ausschließlich Richtung Osten:
1. Anschluss des Radverkehrs an den FR1 entlang der Dreisam über eine Rampe
2. Anschluss an die Bahnunterführung zur Haslacher Straße
3. Anschluss an die Bahnunterführung Richtung Stühlinger
4. Zufahrt zu Rotteck-Gymnasium und Angell-Campus
5. Anschluss an Faulerstraße zur Innenstadt
Entsprechend bewegt sich 95% des Radverkehrs am östlichen Straßenrand (kombinierter Rad-/Fußweg) und zwar in beide Richtungen – was mittlerweile auch durch kleine Doppelpfeile auf der Fahrbahn kenntlich gemacht wurde.
Direkt daneben – ohne bauliche Trennung – bewegt sich der doppelspurige KFZ-Verkehr. Ampelschaltungen und Breite der Verkehrsfläche sind aber nur für eine Richtung ausgelegt. Insbesondere in Stoßzeiten ist das für Radfahrer und Fußgänger katastrophal unübersichtlich und lebensgefährlich. Zwei Fahrradunfälle und ettliche Fast-Unfälle habe ich hier bereits selbst (als Zeuge) erleben müssen.

Wohlbemerkt: Es handelt sich um eine Hauptverkehrsachse, die erst vor wenigen Jahren komplett neu geplant und gebaut wurde. Ähnliche Beispiele gibt es viele (einige davon werden in anderen Haushalts-Anträgen aufgeführt).

Kommentare (9)

Markus

ID: 6.938 26.01.2021 15:15

Keine weiteren "Stabstellen" - es gibt genug Mitarbeiter bei der Stadt....

Andreas

ID: 6.952 26.01.2021 15:54

Es geht eher darum, dass sich einige Mitarbeiter ausschließlich um dieses Zukunftsthema kümmern und nicht nebenbei. Neue Impulse und Sachkenntnis von außen wird’s aber in jedem Fall brauchen ...

Uli

ID: 6.411 24.01.2021 17:46

Ergänzend sei angemerkt, dass auf der Westseite der Schnewlinbrücke der dortige Radweg an seiner Engstelle nur 1 m breit ist! Ein hoher Bordstein zwingt die radelnden zu entsprechendem seitlichen Abstand. Und das neben einer doppeltspurigen Straße.

Andreas

ID: 6.421 24.01.2021 18:11

Richtig! Und der durch den Randstein erhöhte, breitere Gehweg wird so gut wie nicht genutzt – da auf dieser Straßenseite kaum ein Mensch fußläufig unterwegs ist.

Helmut

ID: 6.025 22.01.2021 16:57

Verkehr

Helmut

ID: 6.023 22.01.2021 16:56

Die Initiative für eine 30 km/h Zone in ganz Freiburg wäre der richtige Weg, um den Radverkehr sicherer zu machen. Die Bundesanstalt für Straßenwesen hat bereits die unfallreduzierende Wirkung von Tempo 30 km/h Zonen nachgewiesen.
Die Erhöhung der Effektivität von Tempo 30 Zonen sollte durch lerntheoretisch begründete Maßnahmen erfolgen. „Smiley“😀
Der Anhalteweg bei Tempo 30 km/h beträgt ca. 13 m bei Tempo 50 km/h ca.27 m.

Andreas

ID: 6.424 24.01.2021 18:15

Die 30 km/h würden einen Radfahrer an solch einer Stelle nicht retten. Wer vom Randstein rutsch hat verloren.

Clau

ID: 5.999 22.01.2021 15:45

Vermutlich lassen sich sichere Radwege ohne unzumutbare Umwege nur realisieren, wenn der Autoverkehr nicht mehr an allererster Stelle steht.
Dies wäre aus geo- und sozial-klimatischen Gründen sehr erstrebenswert. Ob die Stadt Freiburg, die sich so gerne als fahrradfreundich lobt, dazu den Mut aufbringt?
Die Idee, externe Berater zu gewinnen, finde ich sehr gut. Mit der heutigen Technik brauchen sie vermutlich nicht mehr vor Ort sein um Potenzialanalysen zu machen.