Baukultur mit Mieterschutz und dynamischem Denkmalschutz

ID: 956
Erstellt von Sehr_Gerne am 24.01.2021 um 22:49 Uhr

Neubauten weisen häufig eine fragwürdige Ästhetik auf und scheinen einem ein kapitalistisches "Billig Billig" entgegen zu schreien. Da werden Würfel neben Würfel gestellt und Fassaden lieblos (nicht) gestaltet; innen sieht es in den Gebäuden meist nicht besser aus.

Viele Altbauten sind hingegen ebenfalls von fragwürdiger Qualität. Da werden architektonisch bemitleidenswerte Gebäude aus der Gründerzeit angehimmelt und ein kitschiges Stadtbild gefordert. Und die wirklich wichtigen Altbauten, wie am Rathausplatz, werden dann doch abgerissen, nachdem eine Millionärin Jahrzehnte nichts in den Erhalt investiert hat. Außerdem scheint der Denkmalschutz 1915 halt zu machen, eine UB wird unter Jubelstürmen abgerissen, obwohl sie eine Perle war. Mit Veränderungssperren wird zudem das platzzehrende Einfamilienhaus in Laufentfernung zur Innenstadt geschützt.

Ferner herrscht Wohnungsnot in Freiburg, Stadtviertel werden gentrifiziert und Mieterinnen und Mieter vertrieben.

Eine Stadt lebt von ihrer Dynamik und einer fortgesetzten Veränderung. Gleichzeitig müssen die Menschen in den Häusern geschützt und die architekturhistorisch bedeutsamen Gebäude erhalten werden.

Die Stadt soll Massnahmen erarbeiten und erlassen, die Veränderungen im Bestand zulassen, den Denkmalschutz auf die wichtigsten Gebäude (unabhängig vom Baujahr) fokussiert, Mieter konsequent schützt, den fiesen Vermietern in den A**** tritt, und bei Neubauten Ästhetik und Baukultur konsequent einfordert. Zur Umsetzung sollen die nötigen Stellen mit angemessener Bezahlung geschaffen oder umgeschichtet werden.

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