Erhalt der Innenstadt durch gemeinesamen Online-Shop

ID: 986
Erstellt von Gabriele am 26.01.2021 um 11:29 Uhr

Schon vor Corona, jetzt aber erst recht, stehen die Innenstädte, konkreter die Einzelhändler, stark unter Druck. Die Online-Wirtschaft löst viele stationäre Einkäufe ab; ob alle Käufer in die Läden zurückkommen ist fraglich.

Es gibt viele Läden, für die sich ein eigener Online-Shop nicht lohnt, weil entweder das Sortiment zu klein, die Zielgruppe zu klein, die Resourcen dafür nicht zur Verfügung stehen. Und lauter schlecht gemachte kleine Shops sind kein Erfolgsmodell.

Mein Vorschlag hierzu:
Die Errichtung eines städtischen Online-Shops für die hiesigen Einzelhändler.
Konkreter:
Es braucht einen Onlineshop, der ausschließlich Angebote der städischen Einzelhändler führt und der - siehe Nachhaltigkeit - die Bestellungen auch gemeinsam abwickelt.
Beispiel:
Ich will einen neuen Schneebesen und ein paar Gelsohlen für meinen neuen Schuhe.
Der Shop liefert auf meinen Suchbegriff "Schneebesen" alle Angebote der Freiburger Händler, die Schneebesen anbieten. Die Anzeige erfolgt jedesmal randomisiert, kein Modell und kein Anbieter wird vorrangig gelistet. Ich entscheide mich für Schneebesen X von Händler Y. Bei den Gelsohlen entscheide ich mich für Modell A bei Händler B.
--> Ich bestelle in EINEM Shop mit EINEM Bestellvorgang und EINEM Warenkorb
--> Ich bekomme EIN Paket mit beiden Produkten
--> Ich bezahlen EINMAL eine Summe
--> Im Falle einer Retoure schicke ich EIN Paket zurück (oder gebe es selbst wieder ab)
So ließen sich der bequeme Online-Handel mit dem Erhalt der Innenstadt kombinieren und auch die kleinen Händler berücksichtigen.
Vielleicht kann ich auch in einem stationären Laden kaufen und eine dort eine Online-Bestellung anlegen lassen. Im nächsten Laden lasse ich etwas hinzufügen, usw.. Am Ende laufe ich nur mit meiner Handtasche nach Hause und bekomme alles geliefert. So muss ich nicht mit dem Auto in die Innenstadt (Klimaschutz, Nachhaltigkeit) und nicht mit vollen Taschen in den nächsten Laden.

Hinweise:
- Der Shopbetreiber müsste zwingend unabhängig sein, also kein Händler der Stadt Freiburg!
- Die Vorgehensweise - technisch, strategisch, operativ - müsste für alle Teilnehmenden transparent sein.
- Es dürfte keine Vorzugsbehandlung großer Händler geben.
- Es müsste ausgeschlossen werden, dass große (Online-)Händler/Filialisten mit Läden in der Innenstadt (z.B. Orsay, Reno, Deichmann,...) ihr gesamtes Online-Sortiment in den Regio-Shop schieben.
- Marketing- und Rabattaktionen dürften immer nur den gesamten Shop betreffen.
- Die Händler, vor allem kleinere, bräuchten zu Beginn Hilfe bei der Datenlieferung (Bildmaterial, etc.).
So könnte es gelingen, dass stationäre Händler am Online-Boon teilhaben, auch Menschen mit wenig Zeit könnten zeitsparend online und gleichzeitig regional einkaufen (in nur einem Bestellvorgang). Auch das oft praktizierte Vorgehen "stationäre Beratung gratis, günstige Bestellung bei einen anderen Händler im Netz" könnte ggf. reduziert werden. Eine Beratung vor Ort ergibt einen entsprechenden Rabattgutschein im RegioShop.

Vielleicht müsste man diese Idee noch modifizieren, konzeptionell ausarbeiten sowieso und vielleicht gibt es einige Hürden zu überwinden. Aber es könnte eine Maßnahme zur Erhaltung der Innenstadt sein. Eine Plattform könnte in Zusammenarbeit für viele Städte entwickelt und so Kosten gespart werden. Und und und...

Freue mich über Kommentare dazu.

Kommentare (5)

Gabriela

ID: 7.483 27.01.2021 20:41

Die Idee finde ich gut, muß sich aber die Stadt darum kümmern? Könnten sie die Händler nicht von sich aus zusammen tun? Eine Plattform gemeinsam zu unterhalten wäre sicherlich eine Hilfe für einige Geschäfte, als sich alleine aufzustellen.

Caramba

ID: 6.962 26.01.2021 16:19

Tolle Grundidee! Zumal man sich an die Touren durch die Stadt zurückerinnert, wo man etliche Kilometer zurückgelegt hat, in zig Läden war, sich durchgefragt hat, ohne Erfolg nach Hause zurückgekehrt ist - und schließlich online (bei amazon & co) gekauft hat.

Andreas

ID: 6.955 26.01.2021 16:04

Die Idee finde ich Klasse. Da können Händler ihre Angebote einstellen. Alles bleibt regional. Die Auslieferung kann mit Transporträdern erfolgen – vermutlich wird es regionale Startups geben, die das übernehmen ...

Joseph

ID: 6.876 26.01.2021 12:28

"Ich bekomme EIN Paket mit beiden Produkten"
Wie stellst du dir das vor? Das ALLE Produkte ALLER Händler in EINEM Lager sind?
Und wer verschickt die Pakete?
Oder wo holst du die Pakete ab? Etwa bei dem EINEN Verkäufer, wo du doch bei zwei unterschiedlichen Händlern gekauft hast?

Ich finde die Idee sehr gut, aber deinen Lösungsansatz noch nicht wirklich ausgereift. Leider!

Gabriele

ID: 6.899 26.01.2021 13:49

@Joseph

"Vielleicht müsste man diese Idee noch modifizieren, konzeptionell ausarbeiten sowieso und vielleicht gibt es einige Hürden zu überwinden. "

Dieser Satz meint genau das, der Ansatz muss von Anfang bis Ende durchdacht, technisch überprüft, ggf. modifiziert werden. Für viele Schritte müssen Lösungen gefunden, Ideen entwickelt werden. Dazu braucht es die entsprechenden Fachleute und einen agilen Entwicklungsprozess.

Ich verstehe dieses Beteilungsformat nicht so, dass nur umsetzungsreife Konzepte formuliert werden dürfen...