ÖPNV

Erstellt von ADAC Südbaden e.V. am 01.03.2022 um 14:25 Uhr

Der ÖPNV muss als Handlungsfeld einer nachhaltigen städtischen Mobilität finanziell gefördert und ertüchtigt werden. Eine höhere Taktung des ÖPNV in die Umlandgemeinden bietet den Einpendlern ein attraktives und effizientes Angebot, um schnell von A nach B zu kommen. Klimaneutrale Antriebstechnologien der zukünftigen Generation (Wasserstoff, E-Fuels) helfen dabei, Emissionen nicht nur regional, sondern auch überregional einzusparen. Parallel dazu sollte der Ausbau regenerativer Energieerzeugung (z.B. Photovoltaikanlage auf Dächern) vor Ort weiter vorangetrieben werden.
Tarifregionen und Verbünde müssen ihre Daten allen Nutzern zur Verfügung stellen, um die digitale Vernetzung hinsichtlich Anbindung und übergreifenden Mobilitätsformen zu erleichtern. Flexible, einfache, digitale Tarifstrukturen und Optionen analog der „Fairtiq-App“ (für die gefahrene Strecke wird stets das günstigste verfügbare Ticket verrechnet), müssen weiter ausgebaut werden. Kombiticketlösungen (ÖPNV / Park & Ride) für alle Nutzer und Bedarfe sind wichtig, um die notwendigen individuellen Verhaltensänderung zu fördern.
Alternativ können Direktlinien / Werksverkehre in wichtige Gewerbeansiedlungen zu den Hauptverkehrszeiten angeboten werden, um die Bündelungsfunktionen öffentlicher Verkehrsmittel noch stärker zu nutzen.
Mit finanziellen Anreizen (Prämie oder Vorteilsprogramme) kann die Stadt noch stärker auf emissionsarme Verkehrsträger setzen. Auch Fahrgemeinschaften, die sich beispielsweise über die Plattform www.pendlernetz.de finden, tragen zum Umweltschutz bei und sind für Menschen ohne direkter ÖPNV-Anbindung eine gute Alternative, um anfallende Arbeitswege gemeinsam zurückzulegen. Hierbei können abgestimmte Arbeitszeiten von Vorteil sein.
Trotz weitreichender Anreize im ÖPNV sind auch die Nutzer gefordert, ihr individuelles Mobilitätsverhalten zu ändern und Neues auszuprobieren. Mit technischem Fortschritt allein können die Herausforderungen im Klimaschutz oder die Verkehrsbelastung unserer Städte nicht bewältigt werden. Der Mobilitätswandel erfordert persönliche Verhaltensänderungen und die Bereitschaft der Nutzer, sich auf neuartige und nachhaltige Verkehrsangebote einzulassen.