Das iz3w kritisiert seit über 50 Jahren die Ordnung einer Welt, die nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung komfortabel ist. Angesichts globaler Kriege und Krisen, weltweit steigender Armut, erstarkendem Autoritarismus und Antisemitismus, rechter Gewalt und gesellschaftlicher Spaltung ist fundierte Informations- und Bildungsarbeit wichtiger denn je. Unser Ziel ist es ein Bewusstsein für globale Gerechtigkeit und eine zukunftsfähige Lebensweise zu schaffen und gleichzeitig rassistischen Einstellungen entgegenzuwirken.
Unsere Arbeit ist extrem vielfältig:
- Im Rahmen der Workshops von fernsicht bieten wir interaktive Bildungsarbeit für Jugendliche/Schüler*innen, junge Erwachsene, und Multiplikator*innen wie Sozialarbeiter*innen oder Lehrkräfte an. Hierbei informieren wir über komplexe globale Zusammenhänge und zeigen lokale Handlungsstrategien auf. Wir schließen damit Lücken in staatlichen Lehrplänen, in denen Themen wie globale Ungleichheiten, Kolonialgeschichte, Rassismus oder Antisemitismus nur ungenügend behandelt werden.
- Die Zeitschrift zwischen Nord und Süd iz3w ist eine der profiliertesten entwicklungspolitischen Publikationen im deutschsprachigen Raum. In der monatlichen Magazinsendung des südnordfunk werden die Inhalte der iz3w in Form von Podcasts und Interviews bei Radio Dreyeckland sowie rund 20 weiteren Freien Radios im deutschsprachigen Raum verbreitet.
- Wir organisieren zahlreichen Veranstaltungsreihen, wie die Internationalen Wochen gegen Rassismus oder die Aktionswochen gegen Antisemitismus.
- In der externen Koordinierungsstelle der Partnerschaft für Demokratie im iz3w beraten wir Freiburger Vereine, Institutionen und Jugendgruppen bei der Antragsstellung und Projektumsetzung im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben!
- Das Regionale Demokratiezentrum legt seinen Schwerpunkt auf Beratung bei rechtsextremen Vorfällen in Freiburg. Zudem bietet es Präventions- und Bildungsangebote u.a. für Schulen an und sorgt für eine Vernetzung der Antidiskriminierungsfachstellen in Freiburg.
- Im Forschungs- und Bildungsprojekt freiburg-postkolonial trägt das iz3w seit bald 15 Jahren das Thema Freiburger Kolonialgeschichte mit Veranstaltungen und Veröffentlichungen in die Öffentlichkeit und regt wichtige stadtpolitische Diskussionen an.
- Unser Haus ist ein wichtiger Treffpunkt für politische Gruppen und Vereine. Sowohl die Informationsstelle Peru als auch die Kooperation Brasilien haben ihre Büroräume im iz3w. Außerdem stellen wir unsere Infrastruktur von zahlreichen Gruppen, u.a. der Städtepartnerschaft Freiburg-Wiwili e.V., kauFRausch e.V., den Ingenieuren ohne Grenzen, der Seebrücke und La Banda Vaga zur Verfügung.
Wir möchten unsere breit gefächerte Informations-, Bildungs-, Vernetzungs- und Beratungsarbeit weiter auf einem hohen Niveau betreiben und der steigenden Nachfrage nach unseren Workshops zu rassismuskritischer Menschenrechtsbildung gerecht werden. Außerdem wollen wir Freiburgs ältesten Verein der internationalistischen Solidaritätsarbeit, die Aktion Dritte Welt e.v, Träger des iz3w, fit für die Zukunft machen. Wir arbeiten aktuell intensiv an der Digitalisierung unserer Angebote und besonders daran, die Zeitschrift iz3w auf Online-Journalismus umstellen und durch multimediale Online-Dossiers zu ergänzen. Unsere Workshops sind zum Teil bereits als Online-Format buchbar, müssen aber ebenfalls weiter digital ausgebaut werden.
Um das gewährleisten zu können, müssen die Personalkosten des iz3w deutlich aufgestockt werden. Als Kollektivbetrieb stehen wir zum Prinzip Einheitslohn. Alle Menschen im iz3w betreiben ihre Arbeit fachlich qualifiziert und mit großem persönlichem Engagement. Der iz3w-Einheitslohn liegt jedoch nur knapp über dem Mindestlohn. Um unser hoch qualifiziertes und engagiertes Personal halten zu können und vor Altersarmut zu bewahren, muss der Einheitslohn dringend angehoben werden. In Anbetracht aktuell massiv steigender Lebenshaltungskosten kann dieser Schritt nicht länger aufgeschoben werden.
Deswegen müssen wir eine radikale Forderung stellen: eine Aufstockung des bisherigen Zuschusses von 20.000 Euro auf 60.000 Euro. Dies sichert uns nicht nur das Überleben in finanziell sehr prekären Zeiten, sondern garantiert die Weiterführung unserer wichtigen und vielfältigen Arbeit für die Freiburger Zivilgesellschaft.
Mein Vorschlag wäre...
- das iz3w für ein global engagiertes und nachhaltiges und antirassistisch positioniertes Freiburg, für internationale Solidarität und für eine kritische Perspektive auf globale Zusammenhänge und lokale Stadtpolitik steht.
- das iz3w seit über 50 Jahren ein wichtiger und lebendiger Bestandteil der weltoffenen und internationalistisch denkenden Stadtgesellschaft in Freiburg ist.
- das iz3w durch viele offene Beteiligungsangebote und als bekannte Anlaufstelle Engagement fördert und zu immer neuen Initiativen und Vernetzungen beiträgt.
- das iz3w das Potential hat, aus der eigenen kollektiven und solidarischen Tradition heraus neue Wege und Kommunikationsformen weiter zu entwickeln um kritische Perspektiven, aber auch die Suche nach neuen Perspektiven und Visionen in breitere gesellschaftliche Kreise zu tragen – sei es durch Workshops, Veranstaltungen oder Medien wie Radio und Zeitschrift.
Stadt Freiburg
Kommentar der ModerationDer Vorschlag wurde in den Haushalt aufgenommen.
Mehr: https://www.freiburg.de/haushalt > Erfolgreiche Anträge > Soziales
Stadt Freiburg
Kommentar der ModerationDer Vorschlag wurde in Fraktionsanträgen von Grünen (OZ 413), Eine Stadt für Alle (OZ 414) und JUPI (OZ 415) aufgegriffen, die in der Zweiten Lesung zum Haushalt am 27. und 28. März vorberaten werden: https://www.freiburg.de/pb/1057958.html
Eva
weil das iz3w immer noch so krass bescheiden ist!
der bisherige städtische Zuschuss von 20.000€ macht rund 55 € pro Tag im Jahr!!! In Worten: fünfundfünfzig!
Das ist eher beschämend für eine Stadt wie Freiburg, die so viel auf sich hält, was Weltoffenheit und Reflektiertheit angeht.
Die radikale Forderung auf 60.000 € im Jahr macht dann radikale 165 € pro Tag kommunale Förderung für die wichtige und vielfältige Arbeit des iz3w, die immer auf Nachhaltigkeit und ein besseres Leben für alle angelegt ist.
Das sollte es uns wert sein!
NoRi
die Folgen der Kolonialgeschichte sich noch immer in globaler Ungleichheit, in offenem, verstecktem und strukturellem Rassismus zeigen und die Aufklärung darüber uns allen hilft.
Suse
Ein Wunsch bleibt übrig - die Umbennung in iz1w... Danke!
Kit
Diese Arbeit trägt zur Demokratieförderung bei und hilt am Ende uns allen!
Milena
Ich habe selbst schon an Seminaren Teilgenommen. Die waren extrem wertvoll für mich und meine Arbeit.
Barbara
Wir brauchen dringend mehr kritische Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte und rassismuskritische Bildungsarbeit.
Lukas
Das Iz3w ist ein deutschlandweit einzigartiges Projekt und muss unbedingt unterstützt werden
Piffi
Das iz3w verdient unsere Unterstützung, weil es seit Jahrzehnten wichtige Bildungsarbeit leistet, Informationen aus aller Welt zusammenträgt und aufbereitet, und aus unserer kleinen Schwarzwaldmetropole kritische Perspektiven auf Nord-Süd-Verhältnisse aufs Papier, auf die Bühne, in Seminarräume und Klassenzimmer bringt. Gerade in Zeiten nicht enden wollender Krisen und dem Aufschwung, den menschenfeindliche Haltungen derzeit erleben, ist das besonders wichtig. Das iz3w erklärt komplexe Konfliktsituationen weltweit, schreibt aber auch hoffnungsfrohe Geschichten über Solidarität und Widerstand.