Mehr Stadtbäume für ein besseres Klima und mehr Biodiversität!

Zusätzliche Stadtbäume sind ein wesentlicher Gestaltungsfaktor, um die Bürgerinnen und Bürger Freiburgs vor der immer weiter zunehmenden und immer stärkeren Sommerhitze zu schützen. Bislang waren im städtischen Haushalt nicht genügend Mittel vorhanden, um die Planung, Pflege und Neupflanzung von Stadtbäumen auf akute Hitze- und Dürreperioden (wie im Jahr 2022) auszurichten. Das Garten- und Tiefbauamt ist als zuständige Behörde daher umgehend mit zusätzlichen Finanzmitteln auszustatten!

Drei konkrete Maßnahmen werden vorgeschlagen:

* Als Sofortmaßnahme: In den nächsten beiden Haushaltsjahren ist die Pflanzung von mindestens 200 neuen Stadtbäumen an Verkehrswegen der innerstädtischen Hitzerisikogebiete zu finanzieren und zu realisieren.
* Als mittelfristige Planungsgrundlage: Es soll eine externe Potentialanalyse finanziert werden. Sie hat das Ziel, geeignete Orte für neue Baumpflanzungen zu identifizieren. Der Stadtverwaltung sind geeignete Orte für neue Bäume aktuell nur unzureichend bekannt. Der Grund dafür ist unter anderem, dass im Untergrund viele Leitungen liegen, die wiederum in der Vergangenheit nicht digital erfasst wurden. Nur auf Standorten ohne Leitungen können Bäume gepflanzt werden. Die vorgesehene Potentialanalyse wird diese Leitungen digital erfassen. Das Ergebnis der Analyse liefert also die alles entscheidende Planungsgrundlage für die Pflanzung neuer Stadtbäume.
* Zur langfristigen Absicherung bestehender Bäume: Anwohnerinnen und Anwohner sollen in einer zusätzlichen Kampagne zur Mithilfe motiviert werden. Da Bäume erheblich unter den immer trockeneren Sommern leiden, kann das Gießen durch Anwohnerinnen und Anwohner ganz entscheidend dazu beitragen, Bäumen das Überleben zu sichern! Eine Kampagne könnte z.B. "Gießpatenschaft" heißen und bestehende städtische Initiativen ergänzen. Eine weitere Kampagne hat sich an private Flächeneigentümerinnen und -eigentümer zu richten. Oft könnten auf deren Flächen besonders leicht weitere Bäume gepflanzt werden. Darauf ist z.B. mit gezielten Briefsendungen und besserer Beratung aufmerksam zu machen. Zusätzliche Haushaltsmittel sind für die Bewerbung dieser Kampagnen vorzuhalten.

Die Bewohnerinnen und Bewohner von Innenstädten sind durch den Klimawandel besonders stark betroffen. Urbane Flächen heizen sich wesentlich stärker auf als das Umland. Die Unterschiede liegen bei bis zu 6 °C im Jahresmittel, Tagesspitzen können deutlich darüber liegen. Die im Klimawandel stark steigenden Temperaturen bedeuten damit gerade für Städter eine drastische körperliche und psychische Belastung.
Durch Bäume an innerstädtischen Straßen und Plätzen wird die Umgebungstemperatur deutlich abgesenkt: Auf innerstädtischen Grünflächen mit Baumbestand kann die mittlere Tagestemperatur an Hitzetagen um bis zu 10°C unter denen von Flächen ohne Grün und Bäume liegen. Stadtbäume haben also einen ganz unmittelbar positiven Effekt auf die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger. Bäume sind zudem wirksame Feinstaubfilter, sie mildern die Lärmbelastung und sie sind ganz entscheidend für die innerstädtische Biodiversität wie z.B. viele Wildbienen- oder Vogelarten. Vitale Stadtbäume in ausreichender Zahl sind DAS Mittel der Wahl, um dem Klimawandel innerstädtisch zu begegnen!

Die Stadt Freiburg hat im Vergleich zu anderen Städten bereits eine relativ hohe Anzahl an Stadtbäumen. In der Hitzeperiode 2022 sind allerdings zu viele Bäume vertrocknet, weil im Haushalt der Stadt nicht genügend Finanzmittel bzw. Personal für deren Pflege/Wässerung vorgesehen waren. Der jetzige Haushalt ist also nicht mal in der Lage, den Bestand an Stadtbäumen adäquat für die Zukunft abzusichern! Für eine wirksame Kühlung besonders hitzebelasteter Wohngebiete muss die Anzahl an Stadtbäumen sicherlich deutlich und rasch erhöht werden. Mit jedem Jahr das verstreicht, werden die Bedingungen für Neupflanzungen aufgrund der tendenziell zunehmenden Dürreperioden schwieriger. Daher muss JETZT gehandelt werden, um einen vitalen Stadtbaumbestand für die Zukunft aufzubauen!