Mit einem "Pannenticket" dürfen Fahrräder in der Straßenbahn transportiert werden.
Freiburg will den Radverkehrsanteil weiter erhöhen, doch von vielen Radfahrer*innen habe ich schon von folgendem Problem gehört: Man hat eine Panne irgendwo in der Stadt, die die Weiterfahrt unmöglich macht. Da in den Straßenbahnen und Bussen die Mitnahme bisher verboten ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als das Rad den ganzen Weg nach Hause oder zu einer Werkstatt zu schieben. Oder man schließt das Rad ab und kommt mit Werkzeug oder sogar einem Auto zum Radtransport später wieder. Alle Optionen sind sehr aufwändig und ein großes Ärgernis.
Die Lösung wäre die Mitnahme mit der Straßenbahn der VAG. Damit diese auch wirklich nur im Notfall genutzt wird, plädiere ich für die Einführung eines "Pannentickets" das 5 Euro kostet. Für diesen Preis transportiert man sein Rad auch nicht für ein paar 100 Meter, sondern nur wenn es wirklich weit wäre. Natürlich könnten Einschränkungen bei der Nutzung gemacht werden. Z.B. Kinderwägen und Rollstühle haben Vorrang und man könnte die Mitnahme nur außerhalb der Stoßzeiten erlauben oder generell bei vollen Bahnen "Personen vor Rädern" als Regel ausrufen.
Ich maße mir nicht an eine komplette Freigabe der Radmitnahme zu fordern, wobei auch das in einigen deutschen und europäischen Städten funktioniert (z.B. Karlruhe: https://www.kvv.de/fahrkarten/allgemeine-informationen/fahrradmitnahme und Ulm: https://www.ulm.de/leben-in-ulm/verkehr-und-mobilitaet/radverkehr/fahrrad-und-oepnv ) in Freiburg aber wohl Vorbehalte herrschen.
Mit dem Pannenticket könnte man ohne großen Aufwand einen Beitrag leisten, dass Radfahren und die zwangsläufig irgendwann kommenden Pannen den Bürger*innnen nicht den Spaß an der Nutzung des Rades vermiesen.
mümo
die Situation immer wieder auftritt, und es eine Menge Mut und viel Glück bei der Laune der Straßenbahn-Fahrer*innen erfordert, um sein Fahrrad abschleppen zu lassen.
EinSackZwiebeln
...eine Panne mit dem Fahrrad echt anstrengend ist. Für einen Preis von mindestens 10€ würde ich mit einem solchen Angebot d'accord gehen.
Gleichzeitig möchte ich betonen, dass ich eine grundsätzliche Erlaubnis von Fahrrädern in Straßenbahnen ablehne, auch wenn ich weiß, dass es in Karlsruhe gut funktioniert. Grund hierfür ist, dass in Karlsruhe auf Normalspur und in Freiburg auf Meterspur gefahren wird. Dadurch sind die Fahrgasträume der Karlsruher Stadtbahnen größer als jene Freiburger Stadtbahnen.
Dass "Personen vor Räder" nicht funktioniert, konnte man während der letzten Monate wochenends auf der Höllentalbahn beobachten. Wer also einen Pannenfahrschein erworben hat, sollte nicht mehr aus Bahn geworfen werden dürfen, da das nur für noch mehr Ärger sorgt.
Zudem sollte sich die Fahrradmitnahme nur auf Fahrzeuge beschränken, die auch dazu geeignet sind. Eine Fahrradmitnahme im GT8N lehne ich völlig ab, da der Niederflurteil jetzt schon oft mit Kinderwagen und Senioren überfüllt ist. In jedem Fall müssen Räder sicher abgestellt werden können, damit keine Verletzungsgefahr besteht (stärkeres Bremsen kommt im Stadtbahnbetrieb ja durchaus häufiger mal vor).
Patrick
es das gefühlte Risiko, mit dem Rad irgendwo liegen zu bleiben, abbaut und dadurch mehr Leute zum Radfahren bringen wird.
Julian
Freiburg im Fahrradklimatest des ADFC seit Jahren auf Platz 3 hinter Karlsruhe und Münster liegt. Es gibt nur einen einzigen Punkt in dem diese beiden Städte deutlich besser abschneiden als Freiburg: Fahrradmitnahme im ÖPNV. In Schulnoten: Karlsruhe - 2,8. Münster - 3,7. Freiburg 5,1. Warum geht das nicht besser?
Lu Toern
... er Radfahren weiteren Bevölkerungskreisen als sichere Option ermöglicht. P.s. ich finde, dass es kostenlos sein sollte, um soziale Teilnahe zu stärken. Stoßzeiten kann man ja ausnehmen.
Ina
.. er ein autofreies Leben um einiges erleichtert!