Landwirtschaft - Nachhaltig statt ideologisch

Erstellt von Sehr_Gerne am 23.09.2022 um 17:06 Uhr
Umwelt und Natur

In der Landwirtschaft läuft im Allgemeinen vieles schief. Die Nachteile der konventionellen Landwirtschaft sind hinreichend bekannt. Die "biologische" Landwirtschaft ist ein ideologisches Projekt, das im Ergebnis zufällig teilweise "besser für die Umwelt" ist. So darf man im Bio-Landbau Kupfer und Schwefel spritzen, aber grundsätzlich keine chemisch hergestellten Spritzmittel, weil kein "natürlich oder naturgemäß gewonnener Stoff". Außerdem darf man eine Bio-Mango dick in Plastik verpacken und nach Europa fliegen. Die Kritik gilt dabei auch für die Bio-Label; speziell Demeter setzt hier auf der anthroposophischen Ideologie auf und verlangt Dinge wie Kuhhörner vergraben weil Kosmos.

Dabei ist es wichtig, daß die Landwirtschaft einen gewichtigen Beitrag zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen und des gesellschaftlichen Zusammenhalts leistet - größer als bei der konventionellen Landwirtschaft und effizienter sowie zielgerichteter als bei der "biologischen" Landwirtschaft.

Landwirtschaftspolitik wird i.W. in Brüssel, Berlin und Stuttgart entschieden. Als Eigentümerin von Flächen kann die Stadt aber sehr wohl Einfluß auf die Nutzung nehmen. Und Freiburg hat eine lange Tradition als Forschungsstandort für Wald und Natur.

Die Stadt soll in Kooperation mit Universität und BLHV ein wissenschaftliches Projekt initiieren, bei dem eine Landwirtschaftsform entwickelt wird, die Schutzziele wie biologische Vielfalt, Klimaschutz oder soziale Nachhaltigkeit, möglichst effizient und transparent verfolgt bei gleichzeitig wirtschaftlichem Ertrag.

Städtische Flächen sollen künftig weder nach konventionellen noch nach "biologischen" Kriterien, sondern nach evidenzbasiert-nachhaltigen Kriterien bewirtschaftet werden.

Weiter soll das Wissen um derartige, an Schutzzielen orientierte Landwirtschaft an Bauern, Interessierte und Schulen in der Regio weitergegeben werden.

Mein Vorschlag wäre...

wir in und von einer lebenswerten Umwelt leben wollen.

Kommentare (3)

Markus

ID: 10.106 03.10.2022 10:15
Ich kritisiere den Vorschlag, weil...

Bitte selber ideologiefrei bleiben! Und: das Anliegen wird bereits von dem "Agronauten e.V." erfüllt!

Sehr_Gerne

ID: 10.196 03.10.2022 14:27

Es gibt auch den Verein Progressive Agrarwende und Teile der Agrarökologie die hier zu nennen sind.

Bei der zukünftigen Essensversorgung wird regelmäßig eine Erhöhung des "Bio-"Anteils genannt, Ausführungen, warum das denn besser für Klima und Natur seien und ob Steuergelder damit am effizientesten verwendet werden fehlen. Diese stünden einer Wissensschaftsstadt gut zu Gesicht.

Zur aktuellen Studie der Agronauten: In weiten Teilen geht sie in die richtige Richtung. Sie untersucht im wesentlichen die Regionalisierung der Versorgung und die Auswirkung verschiedener Ernährungsweisen anhand einer handvoll Szenarien. Frage sollte meiner Meinung nach aber sein: wie kann die Umweltauswirkung (Klima & Biodiversität & andere) der Freiburger Ernährung reduziert werden? Und welche landwirtschaflichte Produktionsform in Freiburg hat die geringsten Umweltauswirkungen bei akzeptablem Ertrag?

Zu dem in der Studie als Szenario genommenen Demeter-Betrieb: damit wird auch die Ausbringung von esoterischen Hornmist-Präparaten als Möglichkeit für die Wissenschaftsstadt in Betracht gezogen.

DeRudi

ID: 9.889 01.10.2022 15:01
Ich unterstütze den Vorschlag und finde, er sollte beim Dialog-Treffen diskutiert werden, weil...

Weil eine solche Kooperation wirklich sinnvoll ist. Landwirtschaft ist ein entscheidender Faktor was die Bewältigung der Klimakrise angeht.