Mit MINT-Bildung gegen den Lehrkraft- und Fachkräftemangel

„Experinauten machen Schule“ kann bei Lehrkraftmangel als Unterrichtsersatz oder als Ergänzung zum Sachunterricht dienen. Durch fehlende Lehrkräfte und viele zusätzliche Anforderungen an Schulen kann Unterricht nicht mehr in durchweg hoher Qualität angeboten werden. Oft fällt der Unterricht wegen einer dünnen Personaldecke aus.
Vor allem die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft (Sachkunde) und Technik sind schlecht versorgt. Das führt dazu, dass Kinder - und vor allem Mädchen - früh ihr Interesse für die MINT-Fächer verlieren. Im Schnitt passiert das mit 11 Jahren (Studie „The When & Why of STEM Gender Gap“, KRC Research im Auftrag von Microsoft in zwölf europäischen Ländern). Das führt dazu, dass insbesondere in Baden-Württemberg nicht mal jeder dritte Wissenschaftler und Ingenieur weiblich ist.
Beiden Problemen wirkt die Experinauten gUG entgegen. Mit dem Projekt "Experinauten machen Schule" bieten wir Grundschulen Module für den Sachunterricht an, die sich am Bildungsplan orientieren und verschiedene Themen miteinander verknüpfen. Diese sind:
- Strom
- Wasser
- Sprudelgase
- Wetter
- Magnetismus
- Feuer
- Stadt der Zukunft
- Konstruktion etc. durch.
„Experinauten machen Schule“ können als Ersatz oder Ergänzung zum Sachunterricht gebucht werden. Auch ein AG-Angebot oder Projekttage sind möglich. Die Schulen sollten im besten Fall mehrfach pro Schuljahr (mindestens 10-mal) besucht werden, um eine Wirkung zu entfalten. In unseren Einheiten wirken wir als Role-Models und inspirieren Kinder, Fächer und Beruf nach naturwissenschaftlichem Talent und Interesse zu wählen.
Die Kinder führen während des Projekts ein Forschungsbuch, in dem sie dokumentieren, was sie gemacht haben. Zusätzlich werden zur Sprachförderungen Wortsammlungen an die Tafel geschrieben.
Im Unterschied zum angeleiteten Experimentieren, das oft an Schulen zu finden ist, dürfen sich die Kinder in unserem Projekt den Themengebieten durch forschendes Lernen nähern. Sie setzen sich gezielt mit einer Frage, einem Bedarf oder einem Problem auseinander. Ganz nebenbei lernen die Kinder, dass Wissenschaft in allem steckt. Sie haben Zeit, sich fächerübergreifend und in Teamarbeit mit wissenschaftlichen Fragestellungen zu beschäftigen und selbstständig Lösungen zu finden. Wir begleiten sie während dieses Prozesses unterstützend und fördern im Dialog ihren Forscher:innengeist. Wir machen so die Welt für die Kinder begreifbar, stärken ihre Selbstwirksamkeit und bereiten sie auf die Zukunft vor.
Bisher haben wir mit „Experinauten machen Schule“ an zwei Freiburger Schulen insgesamt 200 Schüler:innen von MINT-Fächern begeistert. In unserer laufenden Evaluation konnten wir die Auswirkungen unserer Arbeit ablesen.
Theresa*: „Ich möchte das (Anm. Murmelbahn bauen) am liebsten den ganzen Tag machen!“
Mehmet*: „Die Teamarbeit hat mir heute besonders Spaß gemacht, weil ich gemeinsam mit Peter und Lea eine tolle Brücke gebaut habe.“
So stärkte Experinauten machen Schule nicht nur die Selbstwirksamkeit der SuS und erweiterte ihr MINT-Wissen, sondern sorgte auch für die Möglichkeit, Teamarbeit zu lernen und mit ihrer Herausforderung umzugehen.
Jede Freiburger Grundschule sollte die Möglichkeit haben, ihr Angebot im Sachunterricht aufstocken zu können.
Die Kosten für 10 Einheiten pro Klasse/AG belaufen sich inkl. Vor- und Nachbereitung, Abstimmung, Materialkosten … auf 5 000 Euro. Die Einheiten werden von zwei qualifizierten und ausgebildeten Naturwissenschaftlerinnen begleitet.
(*Namen aus Datenschutzgründen anders)

- Dem Lehrkraftmangel in den Grundschulen wird entgegengewirkt
- Kindern die Möglichkeit gegeben wird, sich naturwissenschaftlich auszuprobieren, Selbstwirksamkeit zu erfahren und dadurch Selbstbewusstsein zu erhalten
- Kinder „bleiben am Ball“ und verlieren nicht ihr Interesse an Naturwissenschaften und entscheiden sich später vielleicht für eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Bereich
- Der Frauenanteil in MINT-Berufen steigt langfristig
- weibliche Sichtweisen werden in diesen Bereichen mehr einbezogen, was gerade in innovations- und transformationsträchtigen Branchen überlebenswichtig ist
- Der Fachkräftemangel wird abgefedert