Der Christopher Street Day Freiburg braucht euch!
Warum wir auch in diesem Jahr einen Finanzantrag stellen müssen:
Seit 2014 organisieren wir als kleines, ehrenamtliches Team jährlich den Freiburger Christopher Street Day und damit eine Veranstaltung, die heute aus der Stadt nicht mehr wegzudenken ist.
Der CSD trägt maßgeblich zu mehr Vielfalt, Respekt und Akzeptanz in Freiburg bei. Innerhalb der letzten neun Jahre hat sich der CSD Freiburg auch überregional einen Namen gemacht. So finden sich unter den teilnehmenden Menschen aus ganz Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Im vergangenen Jahr hatten wir mit dem Motto ‚Liebe grenzenlos- amour sans frontieres‘ ein bilinguales Motto, zudem haben wir mit dem CSD Straßburg kooperiert.
In neun Jahren hat sich die Anzahl der Teilnehmenden von 1.500 auf 20.000 mehr als verzehnfacht. Alleine vom Jahr 2018 auf 2019 ist die Anzahl der Personen um 5.000 gewachsen und im Jahr 2022 waren es bereits 20 000. Ähnliche Wachstumstendenzen erwarten wir auch für die Zukunft. Dass der Freiburger CSD ein Erfolgskonzept ist und so massiv wächst, ist für unsere Arbeit einerseits ein großes Kompliment, gleichzeitig stellt uns das als Organisator*innen auch vor große Herausforderungen.
Mehr Menschen bedeuten mehr Müllaufkommen, mehr Sicherheitspersonal, mehr Awareness, einen größeren Aufwand für Technik und Lokalitäten und damit verbunden mehr Ausgaben für Buchhaltung und Finanzen.
Der Freiburger CSD hat mittlerweile ein organisatorisches und logistisches Ausmaß erreicht, welches alleine durch ehrenamtliche Arbeit nicht mehr zu bewältigen ist.
Vieles, was in den Anfangsjahren noch ehrenamtlich zu bewerkstelligen war, ist heute nicht mehr so möglich. Vor allem finanziell stellt uns diese Entwicklung vor große Herausforderungen.
So haben wir 2019 bereits 5.000 Euro minus gemacht, was wir nur durch Rücklagen der letzten Jahre ausgleichen konnten. Nach unseren Berechnungen werden wir im kommenden Jahr Kosten in Höhe von etwa 66.000 Euro haben.
Unsere bisherige Hauptfinanzierungsquelle, nämlich die offizielle CSD-Party, ist Jahr für Jahr für uns ein großer Risikofaktor und selbst wenn wir es 2023 wieder schaffen sollten, die Party als Finanzierungsquelle maximal zu nutzen, ist wichtig zu erwähnen, dass hier bereits im Jahr 2019 die Kapazitätsgrenzen erreicht waren und hieraus keine Mehreinnahmen zu erwarten sind. Hinzu kommt, dass aufgrund der Coronapandemie und anderer politischen Krisen in allen Bereichen der Veranstaltungsbranche mit steigenden Kosten zu rechnen ist. Und falls es coronabedingt möglicherweise gar nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen und mit wesentliche größerem Aufwand (Schnelltests beim Einlass etc.) möglich sein wird eine große CSD-Party zu veranstalten, würden uns selbst diese Einnahmen fehlen. Das heißt, dass coronabedingt ebenso wie im Jahr 2020 sowie in 2021 auch im Jahr 2023 unsere Hauptfinanzierungsquelle versiegen könnte. Die Tatsache, dass die CSD-Party nicht mehr ausreicht um den CSD zu finanzieren, verschärft sich durch die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen massiv.
Darüber hinaus beobachten wir die Tendenz anderer Veranstaltenden, den CSD als Einnahmequelle zu nutzen, was unsere Kostensicherung weiter bedroht.
Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass es den Freiburger CSD auch in diesen schwierigen Zeiten gibt. Damit dieser weiterhin niederschwellig und für alle zugänglich ablaufen kann, benötigen wir dringend finanzielle Unterstützung von der Stadt.
Deshalb wünschen wir uns die finanzielle Unterstützung des CSD durch die Stadt Freiburg im Rahmen von 45.000 Euro jährlich.
Danke für eure Unterstützung,
euer CSD Freiburg
Mein Vorschlag wäre...
Der Christopher Street Day Freiburg ist nicht nur eine Kundgebung, sondern auch eine Kulturveranstaltung, die lokalen Künstler*innen eine Plattform bietet und Freiburg als Stadt bereichert.
Der CSD steht nicht nur für die Diversität und Vielfalt unserer Stadt, sondern auch für das Kulturangebot, welches die queeren Menschen allen Alters in Freiburg haben.
Zudem bringt der CSD Menschen aus ganz Deutschland nach Freiburg, die durch den CSD die Möglichkeit haben, die Stadt kennenzulernen.
Stadt Freiburg
Kommentar der ModerationDer Vorschlag wurde in den Haushalt aufgenommen.
Mehr: https://www.freiburg.de/haushalt > Erfolgreiche Anträge > Kultur
Stadt Freiburg
Kommentar der ModerationDer Vorschlag wurde in Fraktionsanträgen von Grünen (OZ 353), Eine Stadt für Alle (OZ 354) und JUPI (OZ 355) aufgegriffen, die in der Zweiten Lesung zum Haushalt am 27. und 28. März vorberaten werden: https://www.freiburg.de/pb/1057958.html
Bennet
der CSD unbedingt von queeren Menschen gebraucht wird.
Simo
der CSD ist mehr als irgendeine eine große Veranstaltung. Er bedeutet Sichtbarkeit und Lebbarkeit queerer Lebensweisen. Damit die Menschen dort safe(r) sind, braucht es finanzielle Ressourcen, die gute Rahmenbedingungen sichern
a.t.
Diesem Begehren ist mit Entschiedenheit zu widersprechen. Andere Veranstaltende erleben ja auch das gleiche Dilemma. Warum nun dem CSD einen solchen Zuschuß zu gewähren, löst doch zurecht weitere Begehrlichkeiten aus. Allen Veranstaltern muss bei der Planung ihrer Veranstaltungen doch klar sein, daß nur ausgegeben werden kann, was eingenommen wurde. Das Veranstaltungsrisiko kann doch nicht einer Kommune oder dem Staat übertragen werden.
Es muss von den Veanstaltern erwartet werden, daß sie solche finanziellen Anforderungen von allen Steuerzahlern einfordern. Und dabei muss berücksichtigt werden, daß es genügend andere wichtigere kommunale Verpflichtungen gibt als die Untrstützung von Veranstaltungen.
Sandra Hürnheim
Der CSD hat einen politischen Anspruch und hoffentlich eine Stadt als Unterstützung zur Seite.