Bürger*innen auf dem Weg zur Klimaneutralität informieren und mitnehmen

Erstellt von Achim am 02.10.2022 um 15:26 Uhr
Schule und Bildung Soziales Umwelt und Natur

Ein Klimabildungskonzept wird erstellt, um mit umfassender Öffentlichkeitsarbeit, Einbeziehung der Bürger*innen und erlebbare Klimaschutzmaßnahmen, die notwendige Unterstützung der Bürger*innen zu erreichen. (https://klimaentscheid-freiburg.de/massnahmen)
Die Stadt Freiburg erstellt ein Klimabildungskonzept, das als integraler Bestandteil des kommunalen Klimaschutzkonzeptes aufgenommen wird. Ziel ist es, dass Klimabildung, im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), systematisch die Maßnahmen zum Klimaschutz und Klimaanpassung begleitet und alle Bevölkerungsgruppen adressiert. Die Entwicklung des Klimabildungskonzeptes soll gemeinsam mit den relevanten Akteur:innen als partizipativer Prozess bis spätestens Mitte 2023 erfolgen. Das Klimabildungskonzept soll neben konkreten Zielen und Maßnahmen auch eine wirkungsorientierte Qualitätssicherung und Öffentlichkeitsarbeit enthalten, so dass die Aktivitäten im Stadtbild sichtbar werden. Für die Durchführung wird eine Koordinationsstelle eingerichtet, die die Erstellung und Umsetzung des Klimabildungskonzeptes steuert, die Bildungsangebote koordiniert sowie Akteure vernetzt und unterstützt. Dazu wird mindestens eine zusätzliche Vollzeitstelle in der Stadtverwaltung geschaffen.

Mein Vorschlag wäre...

Für die großen anstehenden strukturellen Änderungen im öffentlichen, gewerblichen wie auch im privaten Bereich ist eine möglichst große Akzeptanz der Bevölkerung erforderlich. Es ist Aufgabe der Politik den Strukturwandel vernünftig einzuleiten und die Bürger:innen dabei mitzunehmen. Dazu gehört es, die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen mit Bildungs- und Beteiligungsprozessen zu verknüpfen und hierzu ein Klimabildungskonzept mit konkreten Zielen und Maßnahmen zu entwickeln.
Auch wenn es bereits sehr viele und qualitativ hochwertige Aktivitäten im Bereich der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung gibt, wird das Thema Klimabildung nicht umfassend und systematisch bei der Stadtverwaltung angegangen, sondern läuft beim sehr breit aufgestellten städtischen Bildungsmanagement unter dem Handlungsfeld „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) mit. Dort gibt es keine eigene Stelle, die sich übergreifend dem Thema Klimabildung und Vernetzung der relevanten Akteur:innen widmet. Im Klimaschutzkonzept der Stadt wird Bildung unter dem Handlungsfeld Lebensstile aufgeführt, es gibt aber kein übergreifendes Konzept wie Klimabildung die durchzuführenden Maßnahmen zu Klimaschutz und Klimaanpassung begleiten soll.
Ein übergeordnetes Konzept und Koordination von Klima-Bildungsangeboten ist jedoch notwendig, um Akteure zu vernetzen, Kommunikation zu erleichtern, Synergien zu schaffen, eine größere Reichweite in der Klimabildung zu erreichen und möglichst alle Bevölkerungsgruppen adäquat adressieren zu können. Weiterhin kann eine Koordinationsstelle die Evaluation der Aktivitäten übernehmen. Klimabildung spielt eine wichtige Rolle, um nötiges Wissen, Handlungskompetenz und Bereitschaft zum Mitwirken in der Bevölkerung aufzubauen. Das Bildungsangebot sollte sich nicht nur darauf beschränken zu informieren, sondern durch verschiedene Beteiligungsformate den Bürger:innen auch die Möglichkeit geben, ihre Meinung mitzuteilen und Änderungen direkt auszuprobieren und erlebbar zu machen.
Die Koordinationsstelle sollte bei der Stabsstelle Freiburger Bildungsmanagement im Handlungsfeld BNE angesiedelt werden. Für die Kommune besteht im Rahmen des neu aufgelegten Bundesprogrammes „Bildungskommune“ des BMBFs die Möglichkeit, Drittmittel für entsprechende Stellenanteile einzuwerben.

Kommentare (4)

mmb

ID: 10.904 06.10.2022 11:15

Das Klimabildungskonzept sollte auch die Migrant_innen erreichen! Auf Sprache achten! Es sollte auch einen Teil Erwachsenenbildung beinhalten. Wir müssen ALLE Freiburger_innen erreichen!

AJ

ID: 10.558 05.10.2022 07:31
Ich unterstütze den Vorschlag und finde, er sollte beim Dialog-Treffen diskutiert werden, weil...

Hierzu gefällt mir die Idee des Green Office an der Uni Freiburg gut

Stephanie

ID: 10.338 04.10.2022 00:56

Einen wichtigen Punkt möchte ich noch hinzufügen: Menschen mit Behinderungen werden regelmäßig beim Klimaschutz und bei Umweltbildungsmaßnahmen "vergessen". Es gibt keine adäquaten Angebote zur Bildung und Teilhabe in diesem Bereich. Wenn also Klimabildung für die Freiburger, dann für ALLE, auch für Menschen mit Behinderungen, also barrierefrei und inklusiv: DGS-Dolmetscher, leichte Sprache etc.

Bernhard

ID: 10.060 02.10.2022 22:36
Ich unterstütze den Vorschlag und finde, er sollte beim Dialog-Treffen diskutiert werden, weil...

Aus meiner Sicht ein sehr durchdachter Antrag! Das Klimabildungskonzept sollte übergreifend sein und die Bildungsaktivitäten des Klimaschutzkonzeptes, des Klimaanpassungskonzeptes und des Klimamobilitätsplanes bündeln.
Vielleicht gleich einen Schritt weitergehen und ein Umweltbildungskonzept verankern?
Auf jeden Fall müsste man die gute Arbeit der Stabsstelle Freiburger Bildungsmanagement durch zusätzliche Personalkapazitäten stärken.